Servus Paddi. Die Wölfe sind nach der langen Corona-Pause wieder ins Training eingestiegen. Die letzten Wochen und Monate waren für alle Menschen sehr ungewöhnlich. Quasi über Nacht hat sich vieles verändert. Wie hast du die lange Pause erlebt?
Natürlich war und ist die Corona-Pandemie für uns alle eine völlig neue Situation. So plötzlich aus einer laufenden Saison wortwörtlich herausgerissen zu werden, wird, denke und hoffe ich nicht so schnell wieder passieren. Ich persönlich konnte es die ersten vier Wochen nicht wirklich glauben, dass die Liga abgebrochen wird. Deshalb habe ich auch in dieser Zeit fast jeden Tag trainiert. Als sich dann die Lage zugespitzt hatte, wurde ich selbst auch ein wenig entspannter. Der Sport und speziell der Handball war für mich nicht mehr im Mittelpunkt. Wir alle können und müssen einen Teil dazu beitragen, das Virus zu überstehen! In der handballfreien Zeit konnte ich dann sehr viel für mein Master-Studium erledigen. Ich bin auf einem guten Weg gegen Mitte des nächsten Jahres das Studium in Düsseldorf abschließen zu können. Außerdem habe ich bei Infosim normal weitergearbeitet und ich habe einen neuen Sport für mich gefunden. Zusammen mit unserem Athletik-Coach Achim Moser war ich viel im „Gramschder Wald“ mountainbiken.
In der zurückliegenden Saison lagen die Wölfe zum Zeitpunkt des Rundenabbruchs auf Platz 7. Das Spiel gegen den TV Hüttenberg war vorerst die letzte Begegnung in der zweiten Liga für die Wölfe. Das darauffolgende Spiel gegen Bietigheim musste bereits abgesagt werden. Lass uns noch einmal zurückblicken auf die vergangene Spielzeit. Wie zufrieden warst du mit eurer Leistung?
Jetzt muss ich wirklich ein wenig überlegen, da die Saison ja schon seit vier Monaten beendet wurde. Ich denke mit dem 7. Platz können wir definitiv zufrieden sein. Ich hätte dennoch gerne gewusst, auf welchem Platz wir bei einem normalen Saisonverlauf gelandet wären. Wir wären sowohl auswärts (Bietigheim & Essen) als auch zuhause (Hamm & Coburg) auf einige harte Brocken getroffen. Es wäre aus unserer Sicht in der s.Oliver-Arena endlich Zeit geworden, gegen Gegner, die zu diesem Zeitpunkt in der Tabelle vor uns gestanden haben, zu gewinnen. Ich bin mir sicher, dass wir das geschafft hätten – aber das wäre jetzt ein Blick in die Glaskugel. Dann müssen wir es halt in der neuen Saison schaffen!
Jetzt seid ihr in der dritten Vorbereitungswoche. Neben schweißtreibenden Einheiten steht die Integration der Neuzugänge an. Wie sind die letzten Wochen aus deiner Sicht verlaufen?
Natürlich waren die ersten Einheiten hart – aber es ist halt Vorbereitung. Ich bin einfach nur froh, dass wir endlich wieder trainieren dürfen, dass es weiter geht und wir Wölfe sind ja bekannt dafür, dass wir uns gerne verausgaben. Im Vergleich zu den letzten Jahren müssen wir einige Neue integrieren (Anm. d. Red.: Zugänge sind Tommy Wirtz, Yonatan Dayan, David Kovacic, Marino Mallwitz und Valentin Neagu). Das läuft bei uns immer einfach und unkompliziert. Man merkt gleichzeitig aber auch, dass ein neuer und frischer Wind weht. Durch die corona-bedingte Pause hat man in den ersten Wochen direkt gemerkt, dass jeder wieder froh ist, sich zu plagen und alles zu geben, damit wir einen guten Grundstein für die Saison legen. Das man in dieser Zeit auch mal mit Muskelkater und schweren Beinen aufwacht, ist einfach völlig normal.
Bei der Crowdfunding-Aktion der Wölfe kamen über 30000€ zusammen. Du hast auch eine Mountainbiketour angeboten und diese wurde vergangene Woche umgesetzt. Wie lautet dein Fazit für diese Aktion?
Die Crowdfunding-Aktion war für den gesamten Verein extrem wichtig. Man kann nur immer wieder ein dickes Dankeschön an alle Beteiligten richten. Jeder Einzelne hat seinen Beitrag geleistet und dafür sind wir sehr dankbar. Die Mountainbike Tour in Thüngersheim hat mich an meine Grenzen gebracht. Mit Mandy – einer ehemaligen Triathletin – habe ich nicht nur einen Fan kennengelernt, ich habe ihre gesamte Familie getroffen und man hat gemerkt, mit welcher Leidenschaft sie ein Teil unseres Rudels sind. Natürlich würde ich lügen, wenn Mandy als leidenschaftliche Mountainbikerin mich nicht an dem einen oder anderen Berg abgehängt hat. Deswegen nochmal auf diesem Wege an dich: Mandy, ich ziehe tausend Hüte vor deiner Leistung und danke für deinen Energieriegel, den du mir vor dem letzten Anstieg gegeben hast. Ohne ihn würde ich vermutlich noch am Fuße des Berges liegen!
Voraussichtlich startet die aktuelle Saison Anfang Oktober. Aufgrund des verschobenen Starts sind alle Spiele sehr eng getaktet. Es wird garantiert wieder eine sehr spannende Spielzeit . Wie blickst du auf die anstehende Runde?
Wir sind in einer nie dagewesenen Vorbereitung. Keiner von uns Spielern hatte in seiner Karriere mehr als vier Monate Pause – es sei denn man hatte mal eine schwere Verletzung. Die Kunst ist es jetzt, sich nicht nur auf den straffen Spielplan im athletischen Bereich vorzubereiten, sondern man muss sich auch gerade im Training die Spielpraxis zurückholen. Allgemein gesehen hat sich in der 2. Handball-Bundesliga mal wieder nichts geändert. Die bestehenden Mannschaften rücken wieder enger zusammen, die Aufsteiger, speziell Wilhelmshaven, haben sich gut verstärkt. Es wird wieder eine super-enge Runde mit vielen interessanten Begegnungen. Zeit für Pausen hast du wenig. Mental müssen gute wie schlechte Spiele schnell verarbeitet werden. Ich habe richtig Lust auf die kommende Runde!
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