Coburg vs. Rimpar Wölfe
Spielbericht HSC 2000 Coburg
16. Dezember 2019
Im Visier TV Emsdetten
18. Dezember 2019

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v.li.: Dominik Schömig (DJK Rimpar Wölfe) jubelt, Einzelbild, 15.09.2019, Würzburg, Handball, 2. Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe - TSV Bayer Dormagen, DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND/OR QUASI-VIDEO.


Hinrundenabschluss gegen den TV Emsdetten


Wölfe wollen zwei Punkte zum Weihnachtsauftakt

Es war ein Herzschlagfinale in der vergangenen Saison beim TV Emsdetten. Nachdem lange Zeit keine akute Abstiegsgefahr drohte, kam man zum Ende der Runde dem Tabellenende nochmals sehr nahe. Mit zwei Siegen an den letzten beiden Spieltagen konnte man jedoch den Kopf noch aus der Schlinge ziehen. Die Mannschaft von Trainer Daniel Kubes wäre fast den Tücken der Saison mit fünf Absteigern zum Opfer gefallen. Letztlich war die individuelle Qualität im Kader zu stark, um den Gang in die dritte Liga antreten zu müssen.

Die Zweitliga-Zugehörigkeit des TVE hat eine sehr lange Tradition. Seit 1985 ist die Handballmannschaft des 15-Sparten-Vereins in der zweiten deutschen Spielklasse an den Start gegangen. Lediglich in den Jahren 1990/91 und 2013/14 gab es Ausnahmen. 2013/14 war man in die Eliteklasse des deutschen Handballs aufgestiegen. Es reichte jedoch nicht für den Klassenerhalt und so musste man als Tabellenletzter erneut absteigen. Auch in diesem Jahr steckt der TV Emsdetten im Abstiegskampf fest. Nach einer zwischenzeitlichen Serie von drei Siegen in Folge schien es so als ob die Mannschaft sich gefangen hätte, aber für den Schritt ins gesicherte Mittelfeld hat es bisher nicht ausgereicht.

 
 
Abgang von Leistungsträgern vor der Runde

Mit dem Ende der letzten Runde verließen einige wichtige Stützen den Verein aus Nordrhein-Westfalen. Mittelmann Merten Krings war in den vergangenen vier Jahren Dreh- und Angelpunkt des Offensivspiels. Ihn zog es zu seinem ehemaligen Klub nach Hamm. Ebenfalls zum Ligakonkurrenten wechselte der sprunggewaltige Rechtsaußen Marten Franke. Die Dienste des abgewanderten Rückraumschützen Janko Brozovic sicherte sich der VfL Gummersbach. Mit Kreisläufer Andre Kropp beendete ein weiterer absoluter Leistungsträger der jüngeren TVE Geschichte seine Karriere. Alleine einen dieser vier Akteure eins zu eins zu ersetzen stellt eine unglaublich schwere Aufgabe dar. Außerdem gingen noch Mark Ferjan und Jan Hübner von Bord und schlossen sich neuen Vereinen an.

Demgegenüber sind sechs Neuzugänge zu verzeichnen. Für die Rückraummitteposition kamen gleich zwei Spieler, die schon einiges an Erfahrung mitbringen. Die Tatsache, dass sie mit 27 beziehungsweise 28 Jahren schon zu den älteren Mannschaftsmitgliedern zählen, zeigt die junge Altersstruktur im Kader deutlich auf. Vom Absteiger Eintracht Hagen kam Sören Kress, der 2010 schon mal für Düsseldorf in der ersten Handball-Bundesliga auflaufen durfte. Sein, ein Jahr älterer, Positionskollege Marcel Schliedermann kam vom ThSV Eisenach. Seine erfolgreichste Zeit hatte er von 2009-2014 beim HSV Hamburg. Hier gewann er den DHB Pokal, die deutsche Meisterschaft und die Champions League. Mit Rückraumrechts Johannes Wasielewski, Kreisläufer Julian Damm, Torwart Maurice Paske und Jan Mojzis, ebenfalls Kreisläufer, wurden die anderen Positionen mit jungen Talenten besetzt, die noch über Entwicklungspotential verfügen. Solch ein personeller Umbruch braucht natürlich seine Zeit. Mannschaftsverantwortlicher Daniel Kubes, der auch noch tschechischer Nationaltrainer ist, hat also einiges zu tun dieses Jahr.

So richtig kommt der TV Emsdetten nicht in die Gänge in der laufenden Saison. Aktuell steht man auf dem vorletzten Tabellenplatz mit neun Punkten auf der Habenseite. Gerade der Jahresabschluss bietet noch einmal einige Gelegenheiten für die Münsterländer sich tabellarisch zu verbessern. Achtungserfolge wurden vor allem zu Hause verzeichnet. Mit 26:25 konnte man den Aufstiegsfavoriten aus Gummersbach bezwingen. Der andere Bundesliga-Absteiger aus Bietigheim nahm ebenfalls nichts zählbares aus der Ems-Halle mit und musste sich mit 30:27 geschlagen geben. Demgegenüber stehen aber auch bittere Niederlagen gegen den TuS Ferndorf und den HC Elbflorenz, als man lange führte, aber sich letztlich mit einem Tor geschlagen geben musste. Trotz des aktuellen Tabellenplatzes ist der TVE eine Mannschaft die man definitiv nicht unterschätzen sollte.
 
 
Wölfe wollen festliche Weihnachtszeit einläuten

Das Derby gegen den HSC 2000 Coburg ist nun Geschichte und es steht ein Handballdoppelpack an. Den Auftakt macht die Partie am 22.12. gegen den TV Emsdetten in der heimischen s.Oliver Arena. Im vergangenen Jahr waren die beiden letzten Begegnung des Jahres wahre Festspiele. Die Wölfe waren gerade in einen richtigen Lauf gekommen. Gegner um Gegner wurde geschlagen. Punkt um Punkt wurde eingesammelt. Mit diesem Zwischenspurt im Dezember ließ man die Abstiegsgefahr hinter sich und arbeitete sich ins Tabellenmittelfeld vor. Personell war die Mannschaft von Ceven Klatt arg gebeutelt. Pünktlich zum Abschluss der Rückrunde sind wieder alle Spieler an Bord. Aufgrund dieser Tatsache können kleinere Verletzungen, im ohnehin dünn besetzten Kader, besser kompensiert werden.

Es gilt in den Weihnachtsspielen noch einmal Selbstvertrauen für die Rückrunde zu sammeln. Auch die noch ausstehenden Punkte würden den Wölfen gut zu Gesicht stehen, um den Mittelfeldplatz weiter zu festigen. Der am 22.12. organisierte Kids Day bietet, neben dem Spiel der Bundesligamannschaft, Aktionen für die gesamte Familie. Groß und Klein werden auf ihre Kosten kommen. Desweiteren wird es natürlich wie immer auf dem Feld heiß hergehen, wenn um die nächsten zwei Punkte gekämpft wird. Mit dem Publikum im Rücken wollen die Wölfe die bittere Heimniederlage aus dem letzten Jahr gegen den TV Emsdetten vergessen machen. Kauft euch eure Tickets! Seid dabei! Kommt ins Wolfsrevier!

von Michael Schulz - 17.12.2019

 

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