Auf der richtigen Spur
„Tendenz steigend!“ fasste Jens Ullmann mit einem knappen Zweiwortsatz die Entwicklung seines Teams nach dessen klaren 25:19-Auswärtserfolg gegen den TSV Haunstetten zusammen. Der sichtlich zufriedene Trainer der Jungwölfe sprach von einer soliden Mannschaftsleistung in Abwehr und Angriff gegen einen körperlich starken Gegner, dessen Heimstärke an und für sich ein Markenzeichen darstellt, und gegen den die Unterfranken in der letzten Runde keinen Stich machen konnten. Doch gegen eine an diesem Tag spielerisch überlegene Bundesligareserve fanden die Augsburger kein geeignetes Rezept.
Insbesondere der zweitligaerprobte Markus Leikauf im Tor konnte durch eine Klasseleistung entscheidende Akzente setzen und der Abwehr die Stabilität geben, die gegen die erfahrenen Haunstetter Spieler dringend notwendig war. Mit 1:5 ging der Gast aus Unterfranken rasch in Führung und setzte schon gleich zu Beginn ein Ausrufezeichen in Richtung der Augsburger, die sich aber bald besannen und Tor für Tor aufholen konnten. Beim Stand von 8:8 liefen die Jungwölfe Gefahr, dass der Anfangselan verpuffte und nun die Haunstetter das Heft in die Hand nehmen würden. Doch ein erneuter Lauf der Gäste bis zum 9:13 Halbzeitstand machte deutlich, dass mit ihnen heute zu rechnen war.
Als dann kurz nach dem Pausentee der Unterfrankenexpress plötzlich auf 12:19 davonzog, ahnte vermutlich so mancher im erwartungsfrohen Publikum schon, dass es für das eigene Team an diesem Tag gegen engagierte Gäste wenig zu holen gab. Und tatsächlich konterte die Bundesligareserve eiskalt einen kleinen Lauf der Gastgeber zum 15:19 und zog wieder davon. Der Endstand von 19:25 machte dann amtlich, wer an diesem Tag zu Recht die zwei Punkte verbuchen konnte, ein Umstand, der den Jungwölfen erst einmal einen Platz im Tabellenmittelfeld bescherte.
Dort hatte man nach der herben Auftaktklatsche gegen die Bundesligareserve aus Erlangen, dem mühsamen Heimsieg gegen Aufsteiger Niederraunau und der knappen Auswärtsniederlage gegen Unterhaching die Mannschaft von Jens Ullmann nicht zwingend sehen können, rechnete doch so mancher auch mit einer Niederlage bei den heimstarken Augsburgern. Umso erfreulicher ist die Entwicklung des auf einigen Positionen veränderten Teams, denn endlich fanden auch die Neuzugänge Andreas Paul und Philipp Meyer nicht nur ihre Bindung zum Spiel, sondern avancierten in dieser Auseinandersetzung mit zu den Matchwinnern. Mehr als die Hälfte der Treffer ging auf das Konto dieser beiden Akteure, die damit beweisen konnten, dass sie eine deutliche Verstärkung für die Zweitligareserve darstellen. Der routinierte, drittligaerfahrene Paul setzte dabei als Spielmacher nicht nur mit seinen 4 Feldtoren Akzente, sondern verwandelte eiskalt in entscheidenden Spielsituationen seine vier Strafwurfchancen.
Doch in einen Jubelchor mochte dann Trainer Jens Ullmann doch nicht einfallen, denn alles lief auch an diesem Tag noch nicht rund. So fordert er mehr Konsequenz bei der Chancenverwertung, denn gegen stärkere Gegner als es die Haunstetter an diesem Tag waren, könnte sich so etwas schnell rächen. Aber daraus, dass er sein Team auf der richtige Spur sieht, machte er dann letztlich doch kein Hehl. Ob sich diese Entwicklung so fortsetzt, wird sich schon am nächsten Wochenende erweisen, denn da gibt mit dem TSV Friedberg eine andere Augsburger Mannschaft in der Dreifachsporthalle ihre Visitenkarte ab.
Torschützen: Keidel (1), Schneider (1), Meyer (5), Gräsl N. (5), Rösner (4), Paul (8/4), Renz (1)