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Derbysieg



Wölfe schlagen Traditionsklub im Unterfrankenderby



2555 Zuschauer zählte der TV Großwallstadt in der f.a.n. Frankenstolz Arena in Aschaffenburg. Knapp 200 davon reisten aus Rimpar an. Die quantitative Unterlegenheit unserer Fans war auf akustischer Ebene allerdings nicht zu vernehmen. Schnell verwandelten unsere Anhänger die Arena in Aschaffenburg zum Wolfsrevier und der Funke schien auch auf das Parkett überzuspringen.

Die Wölfe zeigten eine couragierte, wenngleich nicht tadellose Leistung. Von der ersten Minute an nahmen die Wölfe allerdings den Kampf an und versuchten das Spiel zu dominieren. Das spiegelte sich durch eine knappe Führung wider, die während der gesamten ersten Hälfte zwischen einem oder zwei Treffern pendelte. Die Hausherren blieben zwar immer auf Tuchfühlung und agierten im Defensivverbund sehr engagiert, vermochten es allerdings zu keinem Zeitpunkt selbst in Führung zu gehen. Die rote Karte für Mario Stark in der 18. Minute ist dem Gastgeber bei seinen Bemühungen sicherlich auch nicht förderlich gewesen. Als die Wölfe in eben jener Szene den Rechtsaußen Max Bauer geschickt freigespielt hatten, stieg dieser zum Wurf in die Luft und ging anschließend zu Boden. Der Gegenspieler Stark soll Max Bauer mit dem Fuß touchiert– so sahen es zumindest die Unparteiischen an diesem Abend – und dadurch unseren Außen zu Fall gebracht haben. Eine wahrlich harte Entscheidung, über die der Gastgeber wohl kaum glücklich gewesen sein durfte. Für die Wölfe ab diesem Zeitpunkt ein klarer Vorteil. Zur Halbzeit distanzierte man sich zumindest auf 11:13.

Nach dem Seitenwechsel legte das Rudel noch eine Schippe drauf, vermochte es, sich Stück für Stück vom Gegner abzusetzen. In dieser Phase überzeugte unter anderem Julian Sauer, trug drei Treffer bei einer 100%igen Wurfquote bei. Auch während einer kurzen Phase, in der unser Angriffsspiel die Konsequenz im Abschluss vermissen ließ, war einmal mehr Max Brustmann mit seinen Paraden zur Stelle und zeigte auch dem ehemaligen Nationalspieler seitens des TVG, Michael Spatz, seine Grenzen auf. Gleich zwei Siebenmeter konnte Brustmann in dieser Phase vom gegnerischen Routinier entschärfen. So hatte das Wolfsrudel mit zunehmender Spieldauer alle Karten in seiner Hand und zog phasenweise mit fünf Treffern davon. Trotz taktischer Umstellungen bleiben unsere Akteure auf dem Parkett unbeeindruckt und spielten die Partie eigentlich souverän zu Ende, eigentlich. Was dann auch nach dem Schlusspfiff dem Trainer Obinger zu Recht sauer aufgestoßen hatte, war die Leichtfertigkeit manches Wolfes in der Schlussminute. Zwar dienten diese Fehler dem Gastgeber nur noch zur Ergebniskosmetik, dennoch schmälerte es die tolle Leistung des Wolfsrudels über die 59 Minuten davor.

Dieser Randnotiz sollte man an diesem Abend allerdings auch nicht zu viel Beachtung schenken. Was letzten Endes zählte, war der verdiente Derbysieg mit 24:26. Im fünften Anlauf konnten die Wölfe nun den Traditionsklub aus Großwallstadt endlich bezwingen und damit auch die Auftaktniederlage gegen Essen zunächst vergessen machen. Die erfolgreichsten Schützen auf Seiten der Wölfe waren Steffen Kaufmann und Lukas Siegler mit jeweils vier Treffern. Besonders Siegler überzeugte mit seinem unbändigen Drang auf das gegnerische Tor und belohnte sich für seine starke Leistung. Nun kommt der VfL Lübeck-Schwartau ins Wolfsrevier. Gegen das Topteam aus dem Norden müssen unsere Wölfe unbedingt auf der starken Leistung von Aschaffenburg aufbauen, um weiter Punkte sammeln zu können.