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Zuschauerkonzept von Sport- und Kulturbündnis vorgestellt

Druck auf Politik wächst – konkrete Konzepte vorgestellt

Ein Bündnis aus Kultur, Sport und Wissenschaft hat ein Konzept für die Rückkehr von Zuschauern bei Großveranstaltungen erarbeitet und diesen Montag (22.02.) die Öffnungsstrategie im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Der Tenor ist klar: Die bedingungslosen Restriktionen der Politik sollten überdacht werden, denn die Konzepte für Veranstaltungen aller Art bergen kaum ein Risiko. Das belegen auch wissenschaftlich fundierte Zahlen.

Berlin. Ein Bündnis aus 40 namhaften Verbänden aus Kultur und Sport – darunter auch die Handball-Bundesliga – hat ein Konzept entwickelt, welches eine möglichst sichere Rückkehr von Zuschauern bei Veranstaltungen jeglicher Art ermöglichen soll. Dieses Arbeitspapier wurde im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Das Kollektiv richtet sich damit konkret an die Politik und hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Diskussion anzustoßen, wie wieder Zuschauer ohne Risiko bei Veranstaltungen beiwohnen können. Die Kernbotschaft der anwesenden Repräsentanten war dabei unmissverständlich: Es geht! Es geht, wenn man strenge Regeln setzt und dafür sorgt, dass diese auch eingehalten werden. Genau diesen Weg will man auch im Wolfsrevier einschlagen.

Die Frage nach dem „Wie“?

Co-Autor des Werkes und Gesundheitsökonom Dr. Florian Kainzinger richtete in der Vorstellung des Konzepts klare Worte an die Politik und machte dabei klar, dass es nicht primär darum gehen würde, wann die Rückkehr von Gästen bei Veranstaltungen stattfinden kann, sondern die Frage nach dem „Wie?“ ganz klar im Fokus steht. Darauf wurde hingearbeitet und auch vorgeschlagen, dass es nicht pauschale prozentuale Auslastungsvorschriften geben sollte, wie es vor einem halben Jahr gewesen sei, sondern nun individuelle auf die lokalen Gegebenheiten eingegangen werden sollte. Auch der bloße Blick auf reine Inzidenzwerte wird im Plädoyer des Wissenschaftlers hinterfragt, da seiner Ansicht nach mehrere Faktoren, wie der R-Wert, die Auslastung des Gesundheitsapparates vor Ort oder auch die Impf-Quoten ebenso eine Rolle spielen müssen.

Der Wunsch nach Zuschauern in der Halle wird immer lauter und konkrete Konzepte beweisen, dass dies ohne großes Risiko auch umsetzbar ist – Foto: Frank Scheuring/Foto2Press

„Auslastung von 25 bis 100 Prozent möglich“

Diese Ansichten teilt auch Dr. Georg-Christian Zinn, der modulare und situativ angepasste Konzepte anbietet, die Auslastungen von 25 Prozent bis hin zur vollen Auslastung vorsehen. Der Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin ist davon überzeugt, dass dies möglich sein würde und begründet auch seinen Optimismus durch die positive Entwicklung in puncto Kapazitäten des Gesundheitsapparates und verweist darauf, dass ein Großteil der Risikogruppe inzwischen durchgeimpft sei. Angesprochen auf die kursierenden und vermeintlich hochansteckenden Mutanten hat Dr. Zinn eine klare Meinung: „Mit oder ohne Varianten müssen wir irgendwann wieder zur Normalität zurückkehren.“ Natürlich sollte man dennoch die Entwicklung genauestens beobachten, aber mit Verweis des Mediziners darauf, dass mit guten Hygienekonzepten auch anderorts diese Varianten bereits zurückgedrängt werden konnten, sieht er keinen Anlass für übermäßige Skepsis.

Wölfe bereit für eine Rückkehr der Zuschauer – sobald erlaubt

Im Wolfsrevier hat man die Bestrebungen dieses Bündnisses wohlwollend zur Kenntnis genommen und als bereichernden Anreiz für Debatten zur Rückkehr von Zuschauern gesehen. Die dargestellten Konzepte der beteiligten Akteure sind plausibel und praxisnah. Auf diese Weise können – immer unter der Prämisse, dass die Gesundheit aller Besucher zu schützen ist – schon bald wieder Gäste in die Hallen gelassen werden. Auch für die Heimspiele in der s. Oliver Arena, federführend erstellt von Wölfe-Geschäftsführer Roland Sauer, besteht seit Monaten ein hieb und stichfestes Hygienekonzept, welches bereits bei zwei Paarungen im Herbst 2020 unter Normalbedingungen demonstrieren konnte, dass es funktioniert. Die Umstände haben sich seitdem eher verbessert, als verschlechtert und man kann auf ersten Erfahrungen aufbauen.

Passend zu diesem Text: Intersportlicher Zusammenschluss richtet sich mit offenem Brief an die Politik

Analog zur Präsentation des Bündnisses gilt auch für die Wölfe, dass die Frage nach dem „Wann?“ seitens der Politik gefällt werden muss. Im Wolfsrevier ist man Gesprächsbereit und freut sich über konstruktive Strategien zur Wiederöffnung für Zuschauer. Auf die Frage nach dem „Wie?“ liegen klare Antworten vor, man ist bereit für Lockerungen, denn notwendige Maßnahmen und Vorkehrungen wurden unlängst ergriffen. Die bestehenden Konzepte funktionieren, gerade auch deshalb gab es vergangenen Herbst auch keinen nachgewiesenen Infektionsfall bei den Heimspielen.

 

Christian Graber – 25.02.2021