Wölfe wachen im Hinspiel zu spät auf!

von Lukas Schmitt

Vor einer mit 2700 Zuschauern ausverkauften tectake Arena, machten beide Mannschaften am vergangenen Samstag Werbung für den Handball-Sport. Zum Leidwesen der Wölfe, waren es aber im ersten Durchgang vor allem die Gäste, welche fast perfekte 30 Minuten spielten und vor allem der Defensive der Gastgeber keine Chance liesen. Zwar konnte sich das Team von Heiko Karrer nun zwei Wochen vorbereiten auf den siebten Feldspieler, welchen die Braunschweiger fast über die gesamte Spielzeit einsetzten, allerdings spielte es die Mannschaft von Volker Mudrow so auf den Punkt, dass der Wölfe-Defensive fast immer nur das Nachsehen übrig blieb. Wenigstens funktionierte nach kurzer Anfangsnervosität zumindest der Angriff der Heimmannschaft und so konnte man nach zwei Würfen auf das leere Tor und einem Rückraumhammer von Malte Dederding, dass erste Mal die Führung übernehmen. 5:4 (8.) Beide Teams setzten gekonnte ihre Kreisläufer und Außenspieler in Szene, ehe eine Zeitstrafe gegen Malte Dederding für einen Bruch im Spiel der Wölfe sorgte. Die abgezockten Gäste nutzten das gnadenlos und zogen mit einem 4:0-Lauf das erste mal auf vier Tore davon. 8:12 (16.)
 
Die Gastgeber fingen sich zwar anschließend wieder, hatten aber weiterhin in der Defensive keine Mittel gegen Nikolaos Tzoufras am Kreis, der immer wieder Lücken aufmachte, welche vor allem Spielmacher Philipp Krause ausnutzte. So pendelte sich der Vorsprung des MTV bei vier Toren ein und Heiko Karrer sah sich nach 18 Gegentoren in 24 Minuten, zu eine Auszeit gezwungen. 14:18 (24.) Doch statt einer Aufholjagd, folgte die wohl schwächste Phase der Wölfe. Hinten war man weiter ohne jeglichen Zugriff, gegen das System der Braunschweiger und vorne fing man nun viel zu einfach den Ball herzuschenken. Tor um Tor zogen die Gäste davon und liesen die heimischen Fans verstummen. Alleine Philipp Krause, der am Schluss mit 12 Treffern erfolgreichste Werfer des Spiels, erhöhte mit fünf Treffern bis zur Halbzeit der Rückstand der Wölfe auf sieben Tore. 16:23 (Halbzeit) Bei allem was man am Spiel der Heimsieben kritisieren konnte, musste man zu diesem Zeitpunkt auch einfach anerkennen, dass die Löwen aus Braunschweig ein fast perfekte Halbzeit auf die Platte legten und darauf hoffen, dass Sie dies im zweiten Durchgang nicht nochmal schaffen.
 

 
Auch den Auftakt in den zweiten Durchgang machten die Gäste. Bela Pieles schraubte mit seinem Wurf von Linksaußen die Führung auf achte Tore an. Kurze Zeit später sah Trainer-Sohn Jan Mudrow seine erste Zeitstrafe im Spiel, und es sollte der Startschuss sein, für eine unfassbare Aufholjagd der Wölfe. Die Mannschaft um Captain Patrick Schmidt entschieden die Überzahl mit 3:0 für sich und entfachten damit nicht nur die Halle zu einem Hexenkessel, sondern auch den Glauben an sich selbst. Moritz Ebert, der im ersten Durchgang nur wenig zu halten bekam, war nun voll im Spiel und sammelte eine Parade nach der anderen, die seine Vordermänner nun ausnutzten, um weiter Boden gutzumachen. Spätestens als Michel Reitemann und Florian Schmidt, trotz Unterzahl das erste Mal wieder auf nur noch drei Tore verkürzten, hielt es in der Halle niemanden mehr auf den Sitzen und man glaubte daran, das Spiel drehen zu können! 22:25 (40.) Doch die Gäste behielten noch einen ruhigen Kopf und fanden mit Hilfe des siebten Feldspielers weiterhin Lösungen. Nachdem allerdings Alexander Merk und Moritz Ebert kurz hintereinander wieder erfolgreich auf das leere Gäste-Tore warfen, hatte Volker Mudrow genug und nahm bereits seine zweite Auszeit im zweiten Durchgang. 27:30 (49.)
 
Mit zwei erfolgreichen Angriffen im Anschluss, konnten die Gäste das Würzburger Tollhaus zwar beruhigen, aber sahen sich nur kurze Zeit später in einer doppelten Unterzahl wieder. Philipp Neubauer und Lukas Friedhoff sahen innerhalb von nur 20 Sekunden eine Zeitstrafe und so bot sich die große Chance für die Wölfe, hier wirklich noch etwas mitzunehmen. 29:32 (54.) Angetrieben von einem frenetischen Publikum erkämpfte man sich in der Defensive zwei Ballgewinne und konnte durch Tim Bauder und anschließend Michel Reitemann, tatsächlich den Anschlusstreffer erzielen. 31:32 (56.) Doch die Braunschweiger blieben ihrem Spiel treu. Zwei Durchbrüche von Tim Otto und Jan Mudrow brauchten sie wieder mit drei Toren in Führung und Heiko Karrer legte seine letzte Auszeit.
 
 
Es folgte die Chrunchtime, in einem mitreißendem Spiel. Und viel besser hätte es der Handball-Gott nicht schreiben können, den mit zwei Treffern in Folge, brachte Patrick Schmidt die Wölfe wieder auf ein Tor ran. Wie so oft in seiner Karriere, übernahm er auch in seinem vielleicht letzten Heimspiel die Verantwortung und riss mit seiner Emotionalität alle mit! Doch das Happy End blieb den 2700 Zuschauern in der Halle leider verwehrt, denn passend zum gesamten Spiel, schafften es die Braunschweiger den starken Nikolaos Tzoufras freizuspielen, der kompromisslos vollendete und somit den Sieg für seine Farben sicherte. Der letzte Angriff der Gastgeber brachte anschließend keinen Erfolg mehr, weshalb es jetzt mit einer Bürde von zwei Toren, am kommenden Samstag nach Braunschweig geht, um dort das Unmögliche möglich zu machen. 33:35 (Endstand)Trotz der am Ende knappen Niederlage, konnten die Wölfe am Ende ganz gut damit leben, da es nach einer desolaten ersten Halbzeit auch ganz anders hätte ausgehen können. Außerdem hat der zweite Durchgang gezeigt, was möglich ist, wenn man es schafft die Braunschweiger mit ihrem siebten Feldspieler zu stoppen.
 


STATISTIK ZUM SPIEL

Würzburg: Ebert 2, Bogojevic – Krenz, Schömig 2/1, Reidegeld 4, Karle 4, P. Schmidt 4, Kaufmann 1, Bauder 1, F. Schmidt 1, Derderding 4, Reitemann 7, Nielsen, Franke 2, Merk 1.

Braunschweig: Mellmann, Serbest, Engelbrecht – Peitsaro, Otto 3, Krause 12/5, Friedhoff 1, Mudrow 5, Wolters 2, Tzoufras 5, Pieles 2, Neubauer 2, Kanning, Lietz, Opitz.

Zeitstrafen: 3:4 Rot: - Siebenmeter: 1/1 – 5/5 Zuschauer: 2700

Spielfilm: 2:3 (5.), 7:7 (10.), 8:11 (15.), 12:15 (20.), 15:18 (25.), 16:23 (30.), 18:24 (35.), 22:26 (40.), 25:29 (45.), 28:31 (50.), 30:32 (55.), 33:35 (60.).

 

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von Lukas Schmitt - 19.05.2025

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