Wölfe ringen Tabellenzweiten nieder
von Lukas Schmitt

Im ersten Heimspiel der neuen Saison haben die Wölfe Würzburg ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. Vor 1.101 Zuschauerinnen und Zuschauern in der tectake ARENA bezwangen die Unterfranken die SG Pforzheim-Eutingen mit 25:22 (13:10) – und festigten damit ihre Position in der Spitzengruppe der 3. Liga Süd. Trotz personeller Veränderungen und der laufenden Umstellung im Spielsystem präsentierten sich die Wölfe kämpferisch, vor allem in der Defensive stabil – und zeigten gegen den ambitionierten Gegner eine insgesamt reife Leistung.
Abwehr als Fundament – Klein mit starkem Heimdebüt
Ein entscheidender Faktor war einmal mehr die Defensive. Angeführt von einem bestens aufgelegten Sebastian Klein im Tor, der sein Heimdebüt im Wölfe-Trikot mit 14 Paraden krönte, stand die Abwehr in entscheidenden Phasen wie ein Bollwerk. Zwischen der 21. und 34. Minute ließen die Wölfe keinen einzigen Gegentreffer zu – eine Phase, in der sich die Gastgeber erstmals etwas absetzen konnten. „Wir haben in der Abwehr sehr konsequent gearbeitet und uns auch nach vorne die Tore erkämpft“, resümierte Trainer Heiko Karrer nach dem Spiel – sichtlich erleichtert, aber auch kritisch mit Blick auf die Offensivleistung: „Wir machen uns das Leben manchmal noch selbst schwer. Zu viele einfache Ballverluste, unnötige Fehler – daran müssen wir arbeiten.“
Angriff noch in der Findungsphase
Nach dem Abgang von Rückraumshooter Malte Dederding steht das Offensivspiel der Wölfe vor einem Umbruch. Die klare Dominanz aus dem Rückraum fehlt aktuell, dafür sind nun andere Lösungen gefragt – und die Mannschaft zeigt sich variabel: Felix Karle und Alexander Merk waren mit jeweils 5 Treffern die besten Werfer, Florian Schmidt überzeugte mit vier Toren aus dem Durchbruch. „Wir müssen unsere Tore jetzt anders machen. Das braucht Zeit und Vertrauen“, so Schmidt, der ebenso wie der Trainer die aktuelle Phase als Herausforderung, aber auch als Chance sieht.
Gegner hält lange mit – Verletzungspech bei der SG
Die Gäste aus Pforzheim präsentierten sich lange Zeit auf Augenhöhe. In der Anfangsphase lagen sie mehrfach in Führung und hielten das Spiel bis Mitte der zweiten Halbzeit offen. Erst eine rund achtminütige torlose Phase brachte die Wölfe entscheidend in Front – vom 17:16 zogen die Gastgeber auf 21:16 davon.
Für die SG wurde der Abend nicht nur sportlich bitter: Kapitän Julian Broschwitz verletzte sich in der Schlussphase am Sprunggelenk und wird wohl längere Zeit ausfallen.
Blick nach vorn: Heimspiel-Doppelpack steht an
Mit dem Sieg gegen einen direkten Konkurrenten haben die Wölfe ein wichtiges Zeichen gesetzt. „Wir stehen erst am Anfang unseres Weges“, betonte Karrer – und freut sich zugleich auf die kommenden Aufgaben: Bereits am kommenden Sonntag steht das nächste Heimspiel gegen den VfL Pfullingen an, gefolgt vom Duell mit dem HC Erlangen II.
Zwei weitere Chancen, vor eigenem Publikum weiter zusammenzuwachsen – und den erfolgreichen Saisonstart zu bestätigen.
STATISTIK ZUM SPIEL
Wölfe: Klein, Wittmann (1 Siebenmeter) – Schömig 4, Reidegeld 2, Karle 5, Joel Mauch, Kaufmann 1, Kütt, Bauder 1/1, F. Schmidt 4, N. Sommerkorn, Reitemann, Grömling, Franke 3, Merk 5.
Pforzheim-Eutingen: Luckert (1. – 53.), Studentkowski (53. – 60.) – Schnepf 1, Bröhl 4, Sruk, Jona Mauch, Bleh 1, Löhmar 1, Broschwitz 5/4, Schneider 1/1, Schmitt 1, Emaunel 1, Giuliano, Mariani 4, Meißner 1, Mikita 2.
Zeitstrafen: 2:2 Rot: - Siebenmeter: 2/1 - 5/5 Zuschauer: 1101
Spielfilm: 2:3 (7.), 6:4 (11.), 7:8 (15.), 10:10 (21.), 13:10 (30.), 16:15 (42.), 21:16 (52.), 23:20 (57.), 25:22 (60.)
--