Wölfe empfangen den TV Grosswallstadt
von Lukas Schmitt
Nach einer sehr intensiven und harten Vorbereitung, wird es am kommenden Samstag für die Jungs von Heiko Karrer endlich ernst. Auch wenn man den Aufstieg im letzten Jahr verpasst hat, konnte man sich durch die Platzierung, einen Startplatz im DHB-Pokal sichern, wo man jetzt in der ersten Runde auf den Zweitligisten aus Grosswallstadt trifft. Nicht nur auf Grund der Nähe der beiden Städte ein sehr besonderes Duell, sondern auch auf Grund vieler Spieler, die in Vergangenheit beide Trikots getragen haben. Neben Trainer Heiko Karrer, der in der Nähe von Grosswallstadt geboren und zum Nationalspieler gereift ist, haben auch Steffen Kaufmann, Luis Franke und Sebastian Klein eine Vergangenheit beim kommenden Gegner und treffen dabei auf einige bekannte Gesichter. Auf Seiten der Gäste ist auf dem Spielfeld nur noch Patrick Gempp übrig, der damals bei den Wölfen für Furore sorgte und im Anschluss in die erste Liga, nach Wetzlar wechselte. Seit dieser Saison wird TVG-Trainer André Lohrbach von einem weiteren Ex-Wölfe-Spieler unterstützt. Lars Spieß, der früher zusammen mit seinem Bruder Tom für die Wölfe aktiv war, fungiert künftig als Co-Trainer.
Doch trotz der ganzen Schnittmengen, gibt es am Samstag natürlich keine Geschenke zu verteilen, was man bereits beim Aufeinandertreffen beim Untermain-Cup, vor zwei Wochen gesehen hat. Nach 2x 20 Minuten, trennten sich die beiden Mannschaften 23:23 Unentschieden, wobei die Wölfe lange Zeit den Ton angaben. Erst kurz vor Schluss konnte der Zweitligist in Führung gehen, aber Felix Karle erzielte am Ende noch den verdienten Ausgleichstreffer. Auffällig in dieser Partie war vor allem, dass sich beide Teams in der Defensive auf den Rückraum konzentrierten, weshalb ein Großteil der Tore über die Außen und die Kreisläufer erzielt wurden. Doch viel Aussagekraft für das kommende Spiel wird es nicht haben. Während bei den Gastgebern Hahnemann, Aukstikanis, Meddeb und Trost ausfielen, musste Heiko Karrer mit Steffen Kaufmann und Malte Dederding auf seinen etatmäßigen rechten Rückraum verzichten und ohne Alexander Merk und Noah Moussa, fehlten die Wechselmöglichkeiten im Innenblock, was man gegen Ende des Spiels auch merkte.

Während die Wölfe den Aufstieg in die 2. Liga knapp verpassten, schaffte der TV Grosswallstadt es, den Klassenerhalte dort zu schaffen. In einem unfassbar engen Tabellenbild sicherte man sich am Ende mit 31 Punkten den 11. Tabellenplatz, wobei der Vorsprung auf den ersten Absteiger, den ASV Hamm-Westfalen, nur zwei Punkte betrug. Somit geht der Traditionsverein, welcher nach einer Insolvenz im Jahr 2015 in der 3. Liga starten musste, in seine sechste Saison in Folge, in der 2. HBL. Beste Werfer der vergangenen Saison waren dabei Ex-Wolf Patrick Gempp mit 104 Toren, Maximilian Horner mit 97 Toren, sowie der vom HC Erlangen nachverpflichtete Tobias Buck, mit 94 Treffern. Während der TVG auf dem Feld viele junge Spieler ins Rennen wirft, setzt er bei der Torwartposition voll auf Erfahrung. Jan Steffen Minerva und Stefan Hanemann, kommen gemeinsam auf knapp 650 Erst- und Zweitligaspiele.
Spätestens nach dem letzten Test, am vergangenen Dienstag gegen den TV Kirchzell, gilt der volle Fokus der Wölfe jetzt dem Pokalspiel gegen den TVG. Nach dem kurzfristigen Abgang von Oliver Nielsen und den Ausfällen von Noah Moussa und Luis Franke, testete Heiko Karrer auch vermehrt die Variante mit zwei Kreisläufer, um die dünne Personaldecke im Rückraum aufzufangen. Ob Luis Franke gegen seinen Ausbildungsverein auflaufen kann, entscheidet sich erst kurzfristig, da er mit einer Blessur am Fuß die Woche über nicht richtig trainieren konnte. Nicht dabei sein wird auch Dominik Schömig, der aus privaten Gründen nicht zur Verfügung stehen wird. Steffen Kaufmann und Malte Dederding hingegen, werden wieder zurückkehren in den Kader und damit wieder für Entlastung auf der rechten Seite sorgen.
Ansonsten gilt wie so oft, der Pokal hat seine eigenen Gesetze und so wird es darauf ankommen, wer im ersten Pflichtspiel zuerst Betriebstemperatur erreicht. Das Aufeinandertreffen beim Untermain-Cup hat gezeigt, dass die Wölfe mithalten können und gerade in der heimischen Dreifachsporthalle in Rimpar, wurden schon so einigen Favoriten ein Bein gestellt. Vor allem Defensiv, musst die Mannschaft dafür aber, gegenüber den Vorbereitungsspielen, noch eine Schippe drauflegen. Während im Angriff der Ball schon sehr gut läuft, tat man sich im Deckungsverbund oft schwer. Wir freuen uns daher auf ein temporeiches, spannendes und faires Derby, und können beim Blick auf die die letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften, auf eine Überraschung hoffen.
Unser Gegner

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