Wölfe empfangen den MTV Braunschweig
von Lukas Schmitt
Nach einer langen Saison mit 30 Spielen, wovon die Wölfe 21 für sich entscheiden konnten, geht es nun in maximal vier Spielen um den Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga! In der ersten Runde der Aufstiegsrelegation geht es für die Mannschaft von Heiko Karrer gegen den MTV Braunschweig und damit gegen eine große Unbekannte. Noch nie trafen die beiden Teams aufeinander und somit stand im Vorlauf eine Menge Videostudium auf dem Programm. Kein Unbekannter ist hingegen der Trainer der Niedersachsen. Der ehemalige Nationalspieler Volker Mudrow lief früher unter anderem für den TBV Lemgo und den VfL Gummersbach auf, ehe ihn eine schwere Knieverletzung ausbremste und er seine Karriere als Trainer beim damaligen Verbandsligisten in Braunschweig startete. Nach weiteren Stationen in Lemgo, Wetzlar und Hildesheim, kehrte er 2013 zurück nach Braunschweig und schaffte 2015 den Sprung in die 3. Liga.
Die Gäste, welche sich souverän mit 55:5 Punkten die Meisterschaft in der Staffel Nord-Ost sicherten und damit namhafte Gegner wie den TuS Vinnhorst und Empor Rostock hinter sich liesen, konnten sich bereits in der vergangenen Spielzeit für die Aufstiegsrunde qualifizieren. Nachdem man sich dort in der ersten Runde überraschend gegen den Favoriten aus Emsdetten durchsetzen konnte, scheiterte man auf Grund eines missglückten Heimspiels, gegen den jetzigen Zweitligisten TuS Ferndorf. Trotz des bitteren Scheiterns, verfolgte die die Mannschaft von Volker Mudrow auch in diesem Jahr ihre Ziele und festigte, nach einem etwas holprigen Start in die Saison, mit zehn Siegen in Folge ihre Ansprüche. 26 Siege, drei Unentschieden und nur eine Niederlage, sprechen eine deutliche Sprache und zeigen welche Qualität hier am kommenden Samstag im Wolfsrevier gastiert.
Die Stärke der Niedersachsen liegt dabei vor allem in der sehr variablen Defensive. Egal ob als 6:0 oder 3:2:1, mit nur 806 Gegentreffern stellen sie eine der besten Abwehrreihen aller Drittligisten. Im Angriff hingegen sind sie vor allem bekannt für den siebten Feldspieler, der fast immer zum Einsatz kommt. Mit den zwei bulligen Kreisläufern, Niklas Wolters und Nikolaos Tzoufras kommt hier Schwerstarbeit auf die Defensive der Wölfe zu. Bester Goalgetter beim MTV ist Mittelmann und Siebenmeterschütze Philipp Krause (191/76), sowie der erst 18-jährige Jan Mudrow (156/5), der nach der Saison in die 1. Liga zum TBV Lemgo wechseln wird. Dahinter folgen Linksaußen Bela Pieles (120) und Rückraumspieler Tim Otto (113).
Doch bei aller Qualität, die da aus Braunschweig kommt, brauchen sich die Wölfe nicht zu verstecken. Trotz vieler verletzungsbedingter Ausfälle über die ganze Saison, hat man sich den Platz in der Aufstiegsrunde mehr als verdient und braucht sich dort vor keinem Gegner zu verstecken. Gerade das Sieben-gegen-Sechs und der damit verbunden doppelten Abwehr-Angriff-Wechsel, ist etwas was die Mannschaft von Heiko Karrer in der vergangenen Runde oft ausnutzen und ihre Stärke, das Tempospiel, gewinnbringend einsetzen konnte. Vor allem möchte man aber auf sich schauen, eine kompakte Abwehr stellen, das Torhüter-Duell gewinnen und gemeinsam mit den Fans die tectake-Arena in einen Hexenkessel verwandeln. Gerade mit dem Blick auf die Heimstärke der Niedersachsen, gilt es zuhause um jedes Tor zu fighten, um mit einem bestmöglichen Resultat eine Woche später aufspielen zu können.
Bis auf die langzeitverletzten Noah Moussa und Joel Mauch, wird der Kader der Wölfe voll beisammen sein und somit ist die Voraussetzung geschaffen, um 60 Minuten aufs Tempo zu drücken. Es wird darauf ankommen, so wenig wie möglich im gebundenen Spiel gegen die sehr variable und körperliche Abwehr der Gäste ranzumüssen, sondern über Ballgewinne, Tempo und einfache Tore zum Erfolg zu kommen.
Auch wenn es sich niemand auf Seiten der Wölfe wünscht, könnte es am Samstag der letzte Heimauftritt für das Wölfe-Urgestein Patrick Schmidt und Moritz Ebert werden, die wir nach dem Abpfiff auf jeden Fall noch verabschiedet werden. Deshalb würden wir alle Zuschauer bitten, nach Spielende noch etwas auf ihren Plätzen zu verweilen, um den beiden einen gebührenden Abschied zu gewähren!
Unser Gegner

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