Last-Minute-Sieg gegen Pfullingen

von Lukas Schmitt

 

Wölfe erkämpfen sich mit Rumpfkader einen dramatischen 32:31-Heimsieg gegen Pfullingen

Mit einem bis zur letzten Sekunde hart umkämpften 32:31-Erfolg über den bis dahin ungeschlagenen VfL Pfullingen haben die Wölfe Würzburg am Sonntagabend nicht nur zwei weitere wichtige Punkte eingefahren, sondern auch eindrucksvoll ihre Spitzenposition in der 3. Liga Süd behauptet. Was den Sieg noch bemerkenswerter macht: Die Mannschaft von Heiko Karrer musste mit einem stark dezimierten Kader antreten – und stemmten sich dennoch mit unbändigem Willen und einer beeindruckenden Energieleistung gegen die stark aufspielenden Gäste.

Bereits vor dem Anpfiff war klar, dass es für die Wölfe keine einfache Aufgabe werden würde. Zahlreiche Ausfälle zwangen das Trainerteam dazu, mit einer sehr kleinen Rotation in die Partie zu gehen. Viele Akteure mussten durchspielen, Verschnaufpausen waren kaum möglich – und dennoch hielt das Team dem Druck stand. Ein starker Gegner und ein hoher körperlicher Aufwand: Die Vorzeichen für einen Heimsieg waren denkbar ungünstig.

Und zunächst lief die Partie alles andere als nach Plan. Die Gäste aus Pfullingen, ebenfalls mit Personalproblemen angereist, erwischten den besseren Start und setzten sich mit ihrer aggressiven offensiven Abwehr und einem konsequenten Tempospiel früh ab. Nach zwölf Minuten lagen die Wölfe mit 4:9 zurück, Pfullingens Topwerfer Niklas Roth bestimmte zu diesem Zeitpunkt das Spielgeschehen nahezu nach Belieben.

Doch die Hausherren kämpften sich eindrucksvoll zurück. Trotz der hohen Belastung drehte die Wölfe-Abwehr auf, erzwang Ballverluste und nutzte die daraus resultierenden Konter konsequent. Der zwischenzeitlich eingewechselte Marko Bogojevic im Tor sorgte zudem für wichtige Paraden und brachte neue Stabilität. In der 24. Minute glichen die Würzburger beim 12:12 erstmals wieder aus – auch dank eines couragierten Auftritts von Alexander Merk, der sich nicht nur in der Defensive aufopferte, sondern auch vorne wichtige Treffer beisteuerte. Zur Pause stand ein 18:18 auf der Anzeigetafel – ein Zwischenstand, der dem Spielverlauf der ersten Hälfte am Ende gerecht wurde.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein Schlagabtausch auf Augenhöhe. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, die Führung wechselte mehrfach. Auf Würzburger Seite trugen insbesondere Tim Bauder mit elf Treffern sowie Luis Franke und erneut Alexander Merk die Verantwortung im Angriff – und das bei extrem hoher Belastung. Fast alle Leistungsträger mussten über 60 Minuten durchspielen. Die Personalnot ließ kaum taktische Alternativen oder Verschnaufpausen zu, doch die Wölfe stemmten sich mit beeindruckender Mentalität gegen die drohende Niederlage.

Die Schlussphase hatte dann alles, was ein echtes Handball-Drama braucht: Hektik, Emotionen, umstrittene Szenen – und am Ende einen Helden. Nachdem der frühere Würzburger Johnny Beck seine neuen Farben in der 57. Minute erneut mit 30:31 in Führung gebracht hatte, war es erneut Alexander Merk, der zunächst ausglich und kurz darauf nach einem starken Anspiel von Florian Schmidt für die erste Würzburger Führung seit langer Zeit sorgte.

Pfullingen kam in den Schlusssekunden nochmals zum Abschluss, der vermeintliche Ausgleich durch Fynn Hofele wurde allerdings wegen eines Regelverstoßes zurecht aberkannt – die Halle explodierte förmlich. Es war der Schlusspunkt einer Partie, die an Dramatik kaum zu überbieten war.

 


Blick nach vorn: Drittes Heimspiel in Folge

Nach dem emotionalen Heimsieg geht es für die Wölfe am kommenden Samstag mit dem dritten Heimspiel in Folge weiter. Zu Gast ist dann die U23 des Bundesligisten HC Erlangen.  Ziel ist es, die starke Form zu bestätigen – und den Platz an der Sonne zu verteidigen.



STATISTIK ZUM SPIEL

Wölfe: Klein, Bogojevic – Schömig, Reidegeld 5, Märker, Beran, Kaufmann, Kütt, Bauder 11/5, F. Schmidt 3, Reitemann 1, Grömling, Franke 7/1, Merk 5.

Pfullingen: Schlipphak, Maar – Hofele 1, Hafner, J. Schmidt 6, Wagner, N. Roth 13/1, Prinz 3, Brodbeck 2/1, M. Roth 5, Ilitsch, Hirsch, List, Beck 1.

Zeitstrafen: 2:2 Rot: List (30., Pfullingen, Foulspiel), Reitemann (49., Würzburg, 3. Zeitstrafe), N. Roth (53., Pfullingen, Foulspiel) Siebenmeter: 8/6 - 4/2 Zuschauer: 923

Spielfilm: 2:4 (6.), 4:9 (12.), 6:11 (17.), 12:12 (24.), 12:15 (25.), 18:18 (30.), 19:18 (32.), 22:24 (42.), 26:26 (50.), 30:31 (57.), 32:31 (60.).

 

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von Lukas Schmitt - 13.10.2025

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