Bitteres Aus in letzter Sekunde!
von Lukas Schmitt
Es war ein Pokal-Krimi, wie er dramatischer kaum hätte enden können – doch das Happy End blieb aus: Die Wölfe Würzburg unterlagen am Samstagabend in der 1. Runde des DHB-Pokals dem Zweitligisten TV Großwallstadt mit 31:32. Der entscheidende Treffer fiel buchstäblich mit dem Schlusspfiff – per Siebenmeter. Vor 554 lautstarken Fans in der aufgeheizten Dreifachhalle in Rimpar boten die Wölfe dem Favoriten über 60 Minuten hinweg einen leidenschaftlichen Kampf. Und am Ende war es nur ein einziger Wurf, der über Weiterkommen oder Ausscheiden entschied.

Dramatische Schlusssekunden
28 Sekunden vor dem Ende: Beim Stand von 31:31 bekommen die Wölfe nach einem Foul an Joel Mauch einen Siebenmeter zugesprochen. Tim Bauder, bis dahin vom Strich fehlerfrei, tritt an – und scheitert am stark parierenden TVG-Keeper Jan Steffen Minerva. Großwallstadt nutzt den schnellen Gegenangriff, holt ebenfalls einen Siebenmeter heraus. Der angeschlagene Maxim Schalles tritt an – und trifft mit der letzten Aktion des Spiels. Aus. Vorbei.
Leere Blicke auf der Bank, Jubel beim TVG
Während die Gäste den knappen Sieg mit ihrem lautstarken Anhang feierten, herrschte auf Seiten der Wölfe Fassungslosigkeit. Minutenlang saßen Spieler auf der Bank, der Blick ins Leere gerichtet. Trainer Heiko Karrer fand dennoch Worte, die Mut machen:
„Wenn ein Zweitligist einen Sieg bei einem Drittligisten so feiert, dann haben wir einiges richtig gemacht.“
Denn tatsächlich zeigten die Wölfe eine starke Leistung: Trotz zweimaligem Vier-Tore-Rückstand kämpften sie sich immer wieder zurück. Rückraumspieler Malte Dederding und Joel Mauch setzten wichtige Impulse, Tim Bauder überzeugte trotz seines Fehlwurfs mit vier sicheren Siebenmetern. Und Torwart Sebastian Klein, zur Pause eingewechselt, zeigte in der zweiten Halbzeit starke Paraden!

Hitzige Bedingungen, heiße Atmosphäre
Die über 40 Grad Innentemperatur taten der Stimmung keinen Abbruch – beide Fanlager sorgten für lautstarke Unterstützung. Auch Großwallstadts Matchwinner Maxim Schalles zollte Respekt: „Die Atmosphäre war zweitligareif.“ Ironie der Geschichte: Eigentlich sollte er nach einer Verletzung gar nicht mehr spielen – und wurde doch zum Helden des Abends.
Großwallstadt zieht damit in die zweite Pokalrunde ein – für die Wölfe heißt es jetzt: Mund abputzen, aufstehen, weitermachen. Der Saisonauftakt in der 3. Liga Süd steht kurz bevor. Und die Leistung vom Samstag macht eines klar: Dieses Team ist bereit.
STATISTIK ZUM SPIEL
Würzburg: Klein 1, Bogojevic – Krenz 1, Reidegeld 1, Karle, Mauch 2, Kaufmann, Kütt, Bauder 11/4, F. Schmidt 1, Dederding 9, Reitemann 2, Grömling, Franke 1, Merk 2.
Großwallstadt: Minerva, Shchurov – Klenk 3, Gemp 1, Eisenträger 1, Trost 1, Wullenweber, Battermann 4, Stark 3, Horner 2/1, Buck 6, Skaarnaes, Zimmer 2, Schalles 9/4.
Zeitstrafen: 6:4 Rot: Reitemann (42., Würzburg, 3. Zeitstrafe) Siebenmeter: 5/4 - 6/5 Zuschauer: 554
Spielfilm: 4:4 (7.), 8:7 (14.), 11:15 (24.), 16:17 (29.), 19:18 (33.), 21:19 (37.), 21:25 (42.), 27:26 (49.), 29:29 (54.), 31:32 (60.).
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