Bayerisches Derby in Fürstenfeldbruck
von Lukas Schmitt
Am kommenden Samstag reisen die Wölfe Würzburg zum traditionsreichen bayerischen Derby beim TuS Fürstenfeldbruck. Die Begegnung der beiden Teams hat seit den Bayernligazeiten immer wieder für spannende und emotionale Duelle gesorgt. Auch in der aktuellen Saison verspricht das Spiel wieder eng und intensiv zu werden, denn Derbys schreiben bekanntlich ihre eigenen Regeln, unabhängig von Tabellenständen oder bisherigen Ergebnissen.
Beim TuS Fürstenfeldbruck hat sich vor der Saison viel verändert. Der langjährige Trainer Martin Wild wurde durch Max Högl ersetzt, und auch im Kader gab es einen großen Umbruch. Mehrere erfahrene Spieler verließen den Verein, während die entstandenen Lücken größtenteils mit jungen Talenten gefüllt wurden. Das Ergebnis ist eine Mannschaft, die noch nicht vollständig zur Ruhe gefunden hat und daher in dieser Saison bisher einige Schwierigkeiten hatte. Aus elf Spielen konnte der Gastgeber lediglich zwei Siege vor heimischem Publikum gegen die SG Köndringen-Teningen und den TV Bittenfeld 1898 II einfahren sowie einen Punkt in letzter Sekunde gegen die Zweitvertretung des HBW Balingen-Weilstetten sichern. Auswärts steht man bis dahin noch ohne PunktgewinneMit 5:17 Punkten belegt Fürstenfeldbruck aktuell den 15. und damit vorletzten Tabellenplatz.
Trotz der schwierigen Saisonlage darf der Gastgeber nicht unterschätzt werden. Die Wittelsbacher-Halle, in der die selbsternannten Panther ihre Heimspiele austragen, entwickelt in engen Spielen schnell eine besondere Atmosphäre, die zu einem richtigen Hexenkessel werden kann. Die Wölfe wissen aus der Vergangenheit, wie eng diese Derbys sein können: In der vergangenen Saison entschied ein Last-Second-Treffer von Tyler Grömling das Derby in Fürstenfeldbruck zugunsten der Wölfe, während auch das Rückspiel in Würzburg mit 32:31 nur knapp zugunsten der Wölfe endete.
Offensiv setzen die Panther vor allem auf das Tempospiel und ihre Flügelspieler. Rechtsaußen Florian Bernhard ist mit 51 Treffern aktuell der erfolgreichste Werfer der Gastgeber, dicht gefolgt vom Spielmacher Philipp Hlawatsch mit 44 Toren und Linksaußen Lucas Pichler mit 43 Treffern. Für die Wölfe wird es entscheidend sein, die offensive Abwehr des TuS früh zu erkennen, sich schnell darauf einzustellen und die eigenen Angriffe variabel und geduldig zu gestalten. Dabei gilt es vor allem, den Schwung aus der starken zweiten Halbzeit gegen Konstanz mitzunehmen und die Konzentration über 60 Minuten hochzuhalten.
Personell kann Trainer Heiko Karrer voraussichtlich auf den Großteil seines Kaders zurückgreifen. Einzig hinter den Einsätzen der beiden Linkshänder Steffen Kaufmann und Felix Karle steht aufgrund kleinerer Blessuren noch ein Fragezeichen.
Alles deutet erneut auf ein intensives, emotionales und enges Derby hin – eines, das Tradition hat und bei dem Kleinigkeiten entscheiden können. Die Wölfe wollen mit Wille, Konzentration und Leidenschaft auftreten und die nächsten wichtigen Punkte mit nach Würzburg nehmen.
Unser Gegner

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