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Rimpar zollt dem Doppelspieltag Tribut

HSG Konstanz vs. DJK Rimpar Wölfe 29:28 (14:18)


Ein weiterer Doppelspieltag in der zweiten Handballbundesliga und wieder reichlich Diskussionsstoff. Am Sonntagabend fand für die DJK Rimpar Wölfe, um 18 Uhr, in der Konstanzer Schänzle-Sporthalle die zweite Begegnung am vorletzten Aprilwochenende statt. Für die Wölfe ein Wochenende, dass mit einem Achtungserfolg begann und mit einer schmerzhaften Niederlage endete.

Die Partie begann hektisch. Die Gastgeber konnten sich aber als erste orientieren und schneller als die Grün-Weißen in die Partie finden. Das Premieren-Tor ging dann zwar trotzdem an die Unterfranken, doch bis zum 4:4 gelang es den Konstanzern, die ersten Nadelstiche in der Begegnung zu setzen. Ab der siebten Spielminute übernahmen dann aber die Wölfe die Oberhand und brachten sich durch einen 3:0-Lauf (drei Mal D. Schömig) mit 4:6 in Führung. Die Wut, die bei manchen noch vom verspielten Sieg von Freitag in den Köpfen steckte, schien die Rimparer zu motivieren und die Ermüdung von der hohen Belastung an diesem Wochenende, zumindest im ersten Spielabschnitt, ausblenden zu können. Trotz einer schon von Anfang an schlechten Chancenverwertung hielt vor allem Wölfe-Schlussmann Max Brustmann die Obinger-7 im Spiel und ermöglichte seinen Teamkollegen, den Vorsprung beim 7:11 erstmal auf 4 Tore auszubauen. Konstanz kam zwar immer wieder heran, konnte aber zu keiner Zeit den Ausgleich erzielen und musste somit bis zur Halbzeit einen deutlichen vier Tore Rückstand hinnehmen.
Halbzeitstand 14:18 für die Rimparer Wölfe.

Die ersten sieben Minuten im zweiten Abschnitt verliefen zunächst auch noch nach Plan. Die Wölfe konnten ihren vier Tore Vorsprung vorerst noch halten, bis die Kräfte langsam das schwinden anfingen. Konstanz stellte mit drei Toren hintereinander beim Zwischenstand von 20:21 den Anschluss her. Die Bodensee-Handballer hatten sich erfolgreich zurück ins Spiel gekämpft. Auch wenn die Wölfe alles Versuchten entgegenzusetzen was in ihrer Macht stand, mussten sie nach 45 gespielten Minuten den Ausgleichstreffer hinnehmen (22:22). Zwei schnelle Tore von Patrick Schmidt und Dominik Schömig bedeuteten zwar wieder die Führung, doch die Gastgeber hatten ihre Chance längst gewittert.

Wenige Minuten später zeigen die Schiedsrichter auf den Punkt – Strafwurf für die Wölfe. Patrick Schmidt macht sich bereit zur Ausführung. Er versucht den Ball über den Torhüter der Konstanzer zu legen, doch der Wurf misslang und traf den Konstanzer Schlussmann im Gesicht. Da sich der Keeper zum Zeitpunkt des Wurfes nicht bewegt hatte, entscheiden die Schiedsrichter auf die glatt Rote Karte gegen den Werfer. Schmidt war aber deutlich anzusehen, dass dieser Wurf nicht absichtlich im Gesicht des Gegenspielers gelandet war - die Entschuldigung erfolgte postwendend.
Für die Wölfe bedeutet es, die letzten neun Minuten ohne einen ihrer Leitwölfe überstehen zu müssen.

Konstanz gelingt es darauf das Spiel zu drehen – 25:24. Aufstecken gibt es im Rudel aber nicht. Ein harter Kampf steht den Wölfen in der Schlussphase bevor und sie schaffen es durch Benedikt Brielmeier, der die Rückraumlinke Position von Patrick Schmidt eingenommen hat, den Ausgleich zu erzielen. Auch die nächsten Bemühungen von Konstanz scheitern, die Wölfe abzuschütteln. Trotz zwischenzeitlich zwei Toren Differenz kommen die Mannen um Stefan Schmitt wieder zurück. Es verbleiben noch zwei Minuten auf der Uhr. Jan Schäffer kassiert kurz darauf eine folgenschwere Hinausstellung, nachdem die Unparteiischen in der Spielsituation zuvor ein mögliches Stürmerfaul an Abwehrchef Schmitt nicht geahndet hatten. Die Wölfe mussten die letzten eineinhalb Minuten in Unterzahl überstehen. Den fälligen 7-Meter-Wurf verwandelt HSG-Topscorrer Paul Kaltescht zum 29:28. In der Schlussminute sollte dann aber nichts mehr passieren. Der letzte Wurf der Unterfranken wurde von Stefan Hanemann im Tor der HSG Konstanz pariert. Konstanz gewinnt schlussendlich durch die Abschlussschwäche (25 Fehlwürfe) und die fehlende Stabilität im Deckungsverbund der Wölfe, vor allem in Eins-gegen-Eins-Situationen. Vor der Partie war zudem noch bekannt geworden, dass Rechtsaußen Max Bauer für den Rest der Saison verletzungsbedingt ausfallen wird. Bei ihm wurde nach der Begegnung gegen Bietigheim (Freitag 21.04.) ein Kreuzbandriss diagnostiziert. Wir wünschen ihm schnelle und vollständige Genesung!

Einen faden Beigeschmack hat die Niederlage zudem noch. Die Doppelspieltage in der zweiten Liga standen, vor allem bei nicht Profimannschaften, schon vor diesem Wochenende in der Kritik. Nunmehr schlagen diese Art von Spieltagen erneut hohe Wellen. Auch wenn das nicht der Hauptgrund für die Niederlage der Wölfe war, steht trotzdem die Frage nach denselben Voraussetzungen für alle Zweitligisten im Raum. Jeder Gegner im Aufstiegskampf der Wölfe hatte es am Sonntag mit einem Team zu tun, das bereits am Freitag gespielt hatten, lediglich die HSG Konstanz (Gegner Wölfe) und die TSG Lu-Friesenheim (nur noch einen Minuspunkt hinter Rimpar) absolvierten ihre Partie schon am Ostermontag und hatten somit deutlich mehr Regenerationszeit.

In der Tabelle fallen die Grün-Weißen wieder auf den vierten Rang zurück. Es verbleiben noch 6 Spiele, um die Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben. Durch den Sieg von Hüttenberg gegen Neuhausen trennen die Wölfe aktuell 3 Minuspunkte von Position 3, somit läuft alles auf einen Showdown beim letzten Heimspiel im direkten Duell gegen den TVH hinaus.


Die Statistik des Spiels

HSG Konstanz
Poltrum (1.-30.), Hanemann (31.- 60.) – Schlaich 2, Thomann 4/2, Riedel 5, Flockerzie, Stocker 2, Oehler, Kaletsch 8/1, Gäßler 2, Jud 3, Berchtenbreiter 1, Schweda, Krüger, Wendel, Bösing 2

DJK Rimpar Wölfe
Brustmann (1.- 60.), Wieser (n.e.) – Kraus 1, Schmitt, Schömig 4, Böhm 1, Bötsch 1, Schäffer, Schmidt 4/1, Kaufmann 9, Siegler, Brielmeier 3, Herth 2, Sauer 3

Spielfilm 1:1 (3.), 3:2 (6.), 4:6 (10.), 7:8 (14.), 7:11 (19.), 9:11 (21.), 12:14 (25.), 12:16 (27.), 14:18 (HZ), 17:19 (34.), 17:21 (37.), 22:22 (46.), 24:25 (53.), 28:26 (58.), 28:28 (59.), 29:28 (Endstand)

Siebenmeter: 3/3 : 2/1

Zeitstrafen: 1:4

Schiedsrichter: Hurst/Krug (Frankfurt)

Zuschauer: 1200 – Schänzle-Sporthalle Konstanz


Für die DJK Rimpar Wölfe

Michael Endres