Yannik Bialowas & Roland Sauer bei der Vertragsunterschrift
Pressemitteilung Neuverpflichtung Yannik Bialowas
8. Juli 2019
Julian Sauer, Dominik Schömig und Yannik Bialowas beim Saisonshooting 2019/20
Präsentation Die Wölfe zeigen sich erstmals im neuen Gewand
12. Juli 2019

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Pressekonferenz


Ceven Klatt präsentiert sich erstmalig der Öffentlichkeit



Im Rahmen des Karrieretages bei Wölfe-Hauptsponsor SSI Schäfer fand der erste öffentliche Auftritt des neuen Trainers, Ceven Klatt, statt. Der gebürtige Brandenburger stellte sich den Fragen von Moderator Andy Puhl und gab erste Einblicke in seine Ideen für die neue Saison. Damit avancierte der neue Cheftrainer auch direkt zum Höhepunkt des Wölfe-Auftrittes im i-Park am Klingholz bei Giebelstadt. Das Event demonstrierte ein weiteres Mal, wie eng die Zusammenarbeit zwischen den Wölfen und deren Partner ist.

AP: Wie sind die ersten Tage und Wochen hier bei uns in der Region verlaufen?

CK: Wenn ich ehrlich bin, hatte ich noch gar nicht so viele Tage hier. Ich bin heute Morgen mit meinem vollgepackten Auto von Düsseldorf nach Kitzingen, wo ich jetzt mit meiner Familie lebe, gefahren. In der letzten Woche haben wir den Hauptumzug gemacht, also Möbel und solche Sachen. Gestern hatte mein Sohn noch Kindergarten-Abschiedsfest und heute ist Fußball-Abschiedsfest. Heute und Morgen werden wir noch etwas Kartons ausräumen, ein paar Sachen aufbauen und am Montag geht’s dann endlich los.

AP: Apropos Montag geht’s los – Hast du die Mannschaft schon richtig kennengelernt, wie waren so die Gespräche?

CK: Ja sehr nett! (schmunzelt)

AP: Nett ist natürlich gut. Ist natürlich immer wichtig, dass ein Trainer sich mit der Mannschaft verständigen kann. Ich denke mal, so vom handballerischen Level passt die Chemie oder?

CK: Das, was ich bis jetzt so gehört und gesehen habe, wird meiner Meinung nach gut passen! Es wurde natürlich nicht die ganze Zeit bisher nur über Handball gesprochen, sondern auch über ein paar nicht handballspezifische Dinge.

AP: Ihr habt euch beschnuppert sozusagen?

CK: Genau!
 
 
AP: Wir hatten bis zuletzt ja einen Trainer aus Rimpar, also aus der Region, du bist nun als Externer sozusagen hier bei der Mannschaft, die über die Jahre gewachsen ist. Wie sind da so die Vorstellungen, wie möchtest du diese Aufgabe angehen?

CK: Für mich wird es in den nächsten Wochen sehr wichtig sein, die Spieler und jeden einzelnen gut kennen zu lernen. Wie jeder Einzelne persönlich so tickt und welche Macken, Stärken und Schwächen er vielleicht hat. Genauso wird es für die Spieler wichtig sein, mich auch ein Stück kennen zu lernen. Wie reagiere ich in bestimmten Situationen und was erwarte ich. Darauf freue ich mich in den kommenden zwei bis drei Wochen sehr, gerade in dieser Anfangszeit die Kontakte zu knüpfen und eine erfolgreiche Basis zu schaffen.

AP: Deine Zeit bei den Rhein Vikings war eher schnell zu Ende. Danach hattest du ja viel Zeit. Wie viel davon konntest du bereits investieren, um hier bei den Wölfen vielleicht ein Auge drauf zu werfen? Oder hast du bewusst eher die Distanz behalten in diesen Monaten der freien Zeit?

CK: Also was den Kontakt zu Spielern betrifft, habe ich schon bewusst den Abstand gehalten, um auch die Arbeit meines Vorgängers nicht zu beeinflussen und auch den nötigen Respekt zu zollen. Was die Spielweise und das sportliche Umfeld betrifft, habe ich mich damit schon sehr ausgiebig und genau beschäftigt und habe mir da auch meine Gedanken gemacht.

AP: Wie sehen diese Gedanken aus? Wird sich deiner Meinung nach viel ändern oder will man sich hier noch nicht in die Karten schauen lassen, weil am Montag ja der Trainingsauftakt bevorsteht? Da werden die Jungs ja dann auch sehen, wie die Spielphilosophie von Ceven Klatt aussieht.

CK: Was vielleicht eine Parallele zu meinem Vorgänger ist, dass ich sehr viel Wert auf die Abwehrarbeit lege. Die gefällt mir schon sehr gut in Rimpar! Ich möchte da noch weiter gehen und ein zweites Abwehrsystem dazu nehmen, was auch nicht nur als Notlösung dienen soll, sondern als echte Systemalternative. Dass man dann sagen kann, wir spielen jetzt 6-0 und wir spielen jetzt das offensivere System im fliegenden Wechsel. So sieht man das ja auch in der ersten Liga bei den Topteams immer wieder. Bei Kiel ist kein großer Qualitätsunterschied zu sehen, egal ob die jetzt "3-2-1" oder "6-0" spielen, das wird dann einfach nur dem Gegner angepasst. Dazu gibt es im Angriff meiner Meinung nach das größte Potential in Rimpar. Wenn man sieht, dass in der letzten Saison teilweise wenige Tore erzielt wurden, soll es unser Ziel dieses Jahr sein, da ein paar Tore mehr zu werfen. Das fängt aber bereits bei einer guten Abwehrarbeit an. Daraus wollen wir Kapital schlagen und einfache Tore machen. Dazu noch insgesamt einen Tick schneller Handball spielen.
 
 
AP: Die Umstände in Rimpar sind dir ja sicher auch bekannt. Zusammenhalt, Idealismus und Ehrenamt sind im Wolfsrevier wichtiger als das große Geld. Wie siehst du diese Aufgabe, denn in Düsseldorf waren die Voraussetzungen ja doch andere? Wie denkst du darüber?

CK: Das war eine bewusste Entscheidung meinerseits, genau einen solchen Verein auszusuchen, weil es einfach viel sympathischer ist, einen gewachsenen Klub zu sehen, wo es so viele Helfer und Ehrenamtler gibt, die sich wirklich damit identifizieren und die dafür vieles liegen lassen und alles dafür geben. Es gibt ja im Handball immer verschiedene Projekte, auch Düsseldorf war so ein Projekt, aber so etwas wollte ich bewusst nicht mehr und bin deswegen ganz glücklich mit der Entscheidung, jetzt hier zu sein.

AP: Hier wächst ja seit vielen Jahren auch ein stabiles Projekt mit Spielern, die von klein auf hier dabei sind. Man hat es geschafft, mit vielen Jugendspielern bis in die 2. Liga zu gehen, das ist schon sensationell. Ich glaube, bei dir ist da auch ein Fokus auf die Jugendarbeit zu erwarten oder?

CK: Genau, das ist auch ein sympathischer Weg, wenn man das so verfolgt in den letzten Jahren, wie konstant der Kader zusammengehalten wurde und wie sich einzelne Spieler weiterentwickelt haben und man diesen Kern der Leistungsträger immer wieder halten konnte. Das hat der Verein schon gut gemacht! Zur Jugendarbeit: Es wird jetzt ab Montag so sein, dass auch Spieler aus der zweiten Mannschaft bei uns mittrainieren werden. Ich habe mich auch mit den Verantwortlichen aus der Jugend auseinandergesetzt – da wird es 1 – 2 Leute geben, die da demnächst mittrainieren werden, um da mal reinschnuppern zu können und vielleicht ihr Potential in den nächsten Jahren zeigen zu können, um dann womöglich auch diesen Sprung zu schaffen.

AP: Also das heißt, die Verknüpfung wird eng bleiben? Und du als Trainer wirst da auch sehr eingebunden sein? Du wirst beobachten und in welchem Maße mitwirken?

CK: Ja, ich denke, dass ich ja da der Hauptentscheidungsträger sein werde, welche Spieler tatsächlich dann das Potential haben und die Möglichkeit bekommen, bei uns mit zu trainieren und dann vielleicht auch mitzuspielen.

AP: Wie hast du dich konkret auf diese Aufgabe vorbereitet, was ist so in den letzten Wochen passiert?

CK: Die letzten Wochen – das ist ein wenig zu kurz – das war schon so ein halbes Jahr, wenn man das so sieht. Nun, die Strukturen sind ja gegeben in Rimpar, man muss die nur besser nutzen. Man muss die eben angesprochene Verknüpfung noch besser hinbekommen. Wir kucken jetzt auch bei den Trainingszeiten, dass die zweite Mannschaft und die A-Jugend immer vor uns oder im Anschluss trainiert, dass die Spieler dann vom Aufwand her nicht an verschiedenen Tagen kommen müssen und wir werden versuchen darüber den Austausch mehr zu verstärken – auch unter den Trainern – was die nächsten Schritte sein können für den jeweiligen Spieler, um dann Planungen anzulegen, wie dann für ihn die nächsten zwei Jahre aussehen. So führen wir die Spieler auch auf einem gesunden Weg an den Profisport heran.
AP: Wir sind jetzt gerade komplett in der theoretischen Phase, die Praxis beginnt jetzt am Montag (08. Juli) sozusagen. Trotzdem, neben der Theorie, wie sehen die Saisonziele jetzt mit den Wölfen aus?

CK: Das ist schwierig zu sagen – die Liga ist unglaublich stark. Es sind sieben bis acht Mannschaften, die dieses Jahr aufsteigen wollen, davon drei bis vier, die eigentlich aufsteigen müssen, zwei können nur aufsteigen. Damit haben wir gottseidank nichts zu tun (lacht). Aber ich denke, wenn man den einstelligen Tabellenplatz vom letzten Jahr hinbekommt, dann wäre das schon eine tolle Leistung. Kurzfristig möchte ich mich möglichst schnell von den Abstiegsplätzen distanzieren bzw. damit wenig zu tun haben. Wir haben ein schwieriges Auftaktprogramm mit drei Auswärtsspielen, darunter Spiele wie gegen Gummersbach. Da wäre es wichtig, wenn wir da schon erfolgreich sein können in der Anfangsphase. Und dann werden wir auch von Spiel zu Spiel denken. Ich habe es vorhin schon zu jemandem gesagt, natürlich gibt es diese sieben bis acht Mannschaften und wir sind so ein bisschen David gegen Goliath, aber die Wölfe haben in den letzten Jahren immer wieder gezeigt, dass sie auch gerade gegen diese Mannschaften zur Topform auflaufen können und auch diese Teams schlagen kann. Das wird auch wieder unser Ziel sein – wir gehen in jedes Spiel um die Partie zu gewinnen.

AP: Es ist ja in Rimpar viel mit wenig passiert, im Grunde genommen. Also das haben wir ja auch immer wieder betont hier. Spürst du da selber ein bisschen Druck, unter diesen Voraussetzungen erfolgreich sein zu müssen?

CK: Druck ist das für mich nicht! Das ist eine normale Situation im Leistungssport und das ist auch ein Ansporn, diese Sachen auch wieder umsetzen zu können. Und meine persönlichen Ziele sind ja auch die Mannschaft weiter zu entwickeln und vielleicht noch mehr aus den Möglichkeiten zu machen.

AP: Wir wünschen auf jeden Fall viel Erfolg dabei, werden das natürlich auch verfolgen – hoffentlich mit vollen Hallen. Die Zuschauer und alles drum herum sind ja in Rimpar auch ein riesen Faktor.

CK: Ja das ist sehr wichtig! Und das ist auch ein Grund – wenn man als Gästetrainer hier in Rimpar war: Das ist schon eine tolle Atmosphäre. Letztes Jahr war ich noch hier im Derby gegen Großwallstadt, da war eine klasse Atmosphäre, also das macht schon Spaß da unten zu stehen – da freu ich mich echt drauf!

AP: Wir freuen uns auch – vielen vielen Dank und viel Erfolg!

Mit seinem sympathischen sowie authentischen Auftritt konnte Ceven Klatt seine Zuhörer auf Anhieb mit seinen Ideen überzeugen. Der Trainer verfolg ein klares Konzept, womit er die Basis für eine erfolgreiche Zeit im Wolfsrevier schaffen will. Klatt beerbt nach vier Jahren an der Kommandobrücke seinen Vorgänger Matthias Obinger und will eine neue Ära einleiten. Der Übungsleiter bekommt eine intakte Mannschaft übergeben, welche er weiter entwickeln kann und möchte. "Das Wölfe-Umfeld ist sehr gespannt, wie der Weg nun fortgeführt wird", gibt Geschäftsstellenleiter Christian Graber am Rande der Veranstaltung zu Protokoll.

von Nico Nersinger - 09.07.2019

 

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