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Überzeugender Auswärtserfolg gegen gebeutelte Mittelfranken


Irgendwie rutschte ein eigentlich nie wirklich gefährdeter Sieg einer Gastmannschaft in den Hintergrund, denn alles drehte sich bei den Erlangern aus Bruck um eine Nachricht, die man am Freitagabend vom Bayrischen Handballverband erhalten hatte. Dabei hätten es die Jungwölfe aus Unterfranken durchaus verdient, als ein Team wahrgenommen zu werden, dem es hervorragend gelungen war, sich auf den heimstarken Gastgeber einzustellen. Doch selbst die Erlanger Zeitungen erwähnten die 24:27-Niederlage gegen die Bundesligareserve nur in einer Randnotiz, war ihnen doch der Großputz des Bayrischen Handballverbandes, der bei einigen Mannschaften in seinem Verantwortungsbereich den unberechtigten Einsatz von Spielern feststellten und reihenweise Sanktionen verhängten, eine intensivere Berichterstattung wert. So traf es offensichtlich auch die Brucker, die in ihrem zweiten Bayernligajahr so vielversprechend in die Runde gestartet waren und noch am Freitagmittag mit ihrem siebten Platz und 8:6 Punkten in der oberen Tabellenhälfte lagen. Doch schon wenige Stunden später lagen sie mit 0:16 Punkten auf dem letzten Platz, eine zweifellos schwere Bürde gegen ambitionierte Jungwölfe bei ihrer Hatz nach weiteren zwei Punkten. Was war geschehen?
Angeblich hatten die Brucker in allen bisherigen Bayernligaspielen und schon davor mit Luca Wenzel einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt, ein Umstand, der erst jetzt festgestellt wurde, weil in dieser Saison erstmals ein elektronischer Spielbericht vorliegt, der von jedermann ausgewertet werden kann. Das soll nicht nur auf die Brucker, sondern auch auf andere namhafte Mannschaften, unter anderem den Drittligisten Fürstenfeldbruck, zutreffen. Wie auch immer, im Spiel gegen die Jungwölfe lief wohl alles korrekt, so dass die Mittelfranken die Chance hatten, ihre ersten zwei Punkte einzufahren. Doch wenn es nicht sein soll, dann ist es auch nicht, denn man traf auf eine Bundesligareserve, die keineswegs Willens war, als erster Punktelieferant herzuhalten.
Zunächst konnten die Brucker das Spiel allerdings ausgeglichen gestalten. Beide Teams versuchten ihr Glück über eine stabile Abwehrarbeit, ein Ansatz, der durchaus erfolgversprechend zu sein schien, wären da nicht eine Fülle kleinerer und größerer Fehler im Angriff auf beiden Seiten gewesen, die verhinderten, dass sich eine Mannschaft absetzen konnte. Doch dann legten die Gäste kurz vor der Halbzeit einen Lauf hin, der ihnen ein ausbaufähiges 9:13 zum Pausentee bescherte.
Diesen Lauf konnte der Gast in der zweiten Hälfte auch dank eines hervorragend inspirierten Markus Leikauf hinter seiner stabilen Abwehr weiter ausbauen. Und hätte der Gastgeber nicht sein Deckungssystem umgestellt und wäre nicht offensiv gegen gleich drei Rimparer Rückraumspier vorgegangen, hätte das Ganze auch noch zu allem Überfluss in einem Debakel enden können. So schmolz rasch ein sicherer Siebentorevorsprung auf ein 18:21 zusammen. Doch diesmal behielt das Team von Jens Ullmann die Nerven, fand wieder zur gewohnten Ruhe und konnte sich wenig später auf fünf Tore absetzen. Über die solide Leistung der Gäste konnte dann letztlich auch nicht die Ergebniskorrektur der Heimmannschaft kurz vor Ende hinwegtäuschen. Da war die Partie schon längst entschieden.
Mit diesem, nicht von jedermann erwarteten Erfolg gegen die Mittelfranken konnte sich die Bundesligareserve erst einmal mit einem ausgeglichenen Punkteverhältnis im Mittelfeld der Bayernligatabelle festsetzen. Ein Umstand, der sicher für das Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten aus Sulzbach-Rosenberg am nächsten Wochenende für zusätzliche Motivation sorgen sollte. Erlangen-Bruck dagegen muss jetzt erst einmal Wunden lecken und einen Weg zu alten Stärken finden. Und einfach auch ein wenig Glück haben, dass man sich an irgendeiner Stelle darauf besinnt, dass Punkte, wenn sie ausschließlich am grünen Tisch verhandelt werden, dem Handballsport die Attraktivität eines Spiels mit stets offenem Ausgang nehmen.