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Zu Gast beim wiedererstarkten Altmeister

TUSEM Essen vs. DJK Rimpar Wölfe (Freitag, 08.12.2017, 19.30 Uhr, Hallo-Arena, Essen)

(at) Wenn eine Mannschaft nach zehn Spieltagen gerade einmal einen Sieg und ein Unentschieden auf ihrer Habenseite verbuchen kann, neigt man vermutlich schnell dazu, diese zu den heißen Abstiegskandidaten zu zählen. So geschehen mit TUSEM Essen, jenem Altmeister, der es sich seit Jahren im Mittelfeld der zweiten Handballbundesligatabelle bewegt und sich zu Beginn dieser Saison nach fünf Niederlagen in Folge auf einem Abstiegsplatz wiederfand. So mancher wird keinen Pfifferling mehr für das Team von Jaron Siewert, der das Traineramt zu Beginn dieser Runde übernommen hatte, gegeben haben, auch wenn die eine oder andere Niederlage recht unglücklich zustande gekommen war. Zudem fehlte mit dem Altinternationalen Michael Hegemann eine der Abwehrkonstanten der letzten Jahre im Deckungsverbund. Es gab also viel Raum für Statistiker, die schon anhand des Zahlenmaterials so manch Schlimmes für den Traditionsverein zu prognostizieren wussten.

Doch es kam anders, ganz anders. Hegemann kehrte am 11. Spieltag zurück ins Team und man fegte den damaligen Gast aus Saarlouis mit 29:19 kurzerhand aus eigener Halle, ein Hallo-Wach-Erlebnis feinster Art. Nun war Hegemann zwar bei seinem ersten Einsatz nicht der spielbestimmende Spieler, aber seine Rückkehr mag durchaus einen psychologischen Effekt gehabt haben, denn seitdem haben die Essener viermal hintereinander gewonnen und zudem am letzten Spieltag ein beachtenswertes Unentschieden in Hamm erreicht. Dabei hat man keine Laufkundschaft punktfrei gelassen, denn in Emsdetten haben nur wenige Mannschaften Erfolgreiches verbuchen können, und auch gegen Nordhorn muss man sich ganz schön strecken, um einen Sieg einzufahren. Dass man zudem noch in Aue und daheim gegen Eisenach gewinnen konnte, zeigt, auf welchem Weg sich das Team von Jaron Siewert befindet.

Wölfe Trainer Matthias Obinger weiß daher, was seine Mannschaft am Freitagabend in der Hallo-Arena erwartet. Dort wird sein Team auf einen wiedererstarkten Gegner treffen, der durch die jüngsten Erfolge ordentlich Selbstbewusstsein tanken konnte. Besonders die Abwehr konnte sich wieder stabilisieren, vielleicht auch ein Verdienst von Rückkehrer Hegemann, der immer noch zu den besten Deckungsspielern der Liga gehört. Und Essen wird sich vermutlich noch gut an die letzte Auseinandersetzung erinnern, als man gegen die Wölfe einen Siebentorerückstand in der sOliver-Arena nicht nur ausgleichen, sondern am Ende sogar mit einem 22:25-Erfolg beide Punkte mit ins Ruhrgebiet nehmen konnte. Man kann also durchaus davon ausgehen, dass sich angesichts der jüngsten Erfolge eine gewisse Erwartungshaltung beim Essener Publikum einstellen dürfte. Denn in den bislang vier ausgetragenen Partien gegen die Wölfe hatten die Gastgeber in der Hallo-Arena meistens das bessere Ende für sich. So wird auch Matthias Obinger das Team seines Gegenübers Jaron Siewert aufgrund dessen Heimstärke als favorisiert einschätzen, auch wenn er um die Auswärtsstärke seiner Mannschaft in dieser Saison weiß. Es wird zudem einer außergewöhnlichen Leistung bedürfen, um dort etwas Zählbares mitnehmen zu können. Aber auch in Rimpar wird man sich erinnern: Denn einmal konnte man die Festung der Westfalen in der Vergangenheit stürmen, als man im Hinspiel der letzten Saison durch einen 24:28-Sieg in Essen beide Punkte mit nach Unterfranken nehmen durfte. Vielleicht ein guter Grund zu hoffen, zumindest aber die Erkenntnis, dass nichts unmöglich ist!


Bild: (c) Michael Endres