InterviewPatrick Gempp
23. April 2019
Frankenderby: Public Viewing im Wohnzimmer
24. April 2019

Slide

Vorbericht


HC Rhein Vikings und HSC 2000 Coburg



Der Doppelspieltag steht an. Wir in der Hinrunde geht es freitags gegen die Rhein Vikings und sonntags kommt es zum Derby gegen den HSC Coburg. In der Hinrunde konnte man bei den Vikings knapp mit 20:21 gewinnen, aber musste sich zu Hause nach einer heiß umkämpften Partie den Coburgern mit 20:23 geschlagen geben.

Andere Vorzeichen bei den Rhein Vikings

In der Hinrunde war dieses Duell ein echtes Kellerduell und beide Mannschaften brauchten jeden Punkt. Letztlich etwas unglücklich mussten sich die Düsseldorfer geschlagen geben und mittlerweile steht der Abstieg der Rhein Vikings aus der zweiten Handball-Bundesliga auch fest. Das finanzstarke Projekt wird nach dem zweiten Jahr Bundesliga wieder den Gang in die dritte Liga antreten müssen. Da sich das schon länger angedeutet hat und man die Weichen für die Zukunft frühzeitig stellen wollte, hat man bereits zur Winterpause sehr viele Spieler abgegeben: Alexander Oelze, Thomas Bahn (beide SG Ratingen), Teo Coric (Metalurg Skopje), Miladin Kozlina (Wilhelmshavener HV), Vladimir Bozic (HBW Balingen-Weilstetten) und dies sind nur einige Beispiele für die Qualität, die den Verein bereits im Winter verlassen mussten. Da es mit den erfahrenen Spielern nicht gut lief und der Abstieg schon länger feststeht, gibt der Verein jungen Spielern eine Chance. Der Kader wurde fast komplett mit A-Jugendspielern aufgefüllt und man lässt sie erste Erfahrungen sammeln. Die Mannschaft kann nun befreit aufspielen und man kann schon erste Grundsteine für die nächste Saison legen. Trainer ist, seit dem siebten Spieltag Jörg Bohrmann, der den scheidenden Trainer Ceven Klatt beerbt hatte. Eigentlich war dieser als Jugendtrainer im Verein tätig, aber als die Anfrage kam, stellte er sich zur Verfügung und wird die Mannschaft auch in der nächsten Saison betreuen.

HSC Coburg weiterhin auf dem Weg Richtung Bundesliga

Was war das für eine Partie in der s. Oliver Arena in Würzburg? Vor 2174 Zuschauern entwickelte sich ein atemberaubendes Spiel und beide Fanlager brachten die Halle zum Kochen. Nach einer bärenstarken ersten Hälfte musste sich das Wolfsrudel am Ende doch geschlagen geben. Im weiteren Saisonverlauf zeigte Coburg weiterhin seine Klasse. Auch wenn es in Dresden und in Wilhelmshaven empfindliche Niederlagen setzte, konnte man den zweiten Tabellenplatz hinter Balingen festigen. Es gibt somit aktuell einen Dreikampf um den Aufstieg zwischen Balingen, Coburg und Nordhorn.
Das große Plus im Kader des HSC ist die enorme individuelle Qualität. Der Toptorschütze des Teams ist Florian Billek mit 131 Treffern und er ist auch mit über 80% Trefferquote ein guter Siebenmeterschütze. Außerdem sind die beiden Halbpositionen mit Pontus Zettermann und Anton Prakapenia herausragend besetzt. Während der Saison konnte man noch Patrick Weber aus Bietigheim verpflichten und hat somit eine weitere gefährliche Option im linken Rückraum. Auch in der Defensive agiert man sehr konstant und hat mit Jan Kulhanek und Konstantin Poltrum ein sehr gutes Torhütergespann. Die Mischung aus Qualität und Erfahrung im Kader der Coburger ist in diesem Jahr sehr ausgeglichen und gerade in engen Spielen kann das den Unterschied machen.

Wölfe können befreit aufspielen

Auch für die Wölfe haben sich die Vorzeichen im Vergleich zur Hinrunde deutlich verändert. Man konnte sich Schritt für Schritt aus dem Abstiegskampf befreien und steht mittlerweile gefestigt auf Tabellenplatz acht. Gerade zu Hause läuft es richtig gut. Im Jahr 2019 ist man hier noch ungeschlagen und das soll gegen die Rhein Vikings auch so weitergehen. Dieses Spiel darf man aber keineswegs auf die leichte Schulter nehmen, da die Vikings in den letzten beiden Spielen jeweils ein Unentschieden erringen konnten. Die Favoritenrolle ist natürlich trotzdem klar auf Seiten der Wölfe, aber hier kann auch die Schwierigkeit liegen. Es ist nie so einfach einen Gegner, der keinen Druck hat zu bespielen und den erwarteten Sieg einzufahren. Man wird 60 Minuten vollen Fokus und absoluten Kampf benötigen, um dieses Spiel für sich zu entscheiden.
Die Vorzeichen gegen Coburg sind nahezu gleichgeblieben. Coburg steht in der Tabelle weiter vorne und ist somit auch klarer Favorit. Doch genau das macht das Derby zwischen Rimpar und Coburg so besonders. Rimpar wird wie immer alles in die Waagschale werfen, um den großen Favoriten aus Coburg zu stürzen und vielleicht entscheidend noch ins Aufstiegsrennen einzugreifen. Die Niederlage aus der Hinrunde schmerzt natürlich noch sehr, aber es steht eine andere Wölfemannschaft auf der Platte als noch zu Beginn der Hinrunde. Die Stimmung wird kochen und es wird wieder ein Handballfest für die Region! Personell kann Trainer Matthias Obinger weiterhin aus dem Vollen schöpfen. Alle Spieler sind an Bord und werden mit Sicherheit auch alle an diesem Doppelspieltag angesetzt. Es gilt den Fokus hochzuhalten und sich freitags nicht zu schonen, sondern auch dieses Spiel voll durchzuziehen. Zusammen mit den Fans wird das Wolfsrudel zwei intensive Spiele an einem Wochenende erleben und hoffentlich zwei Mal mit dem besseren Ende für die Wölfe!


von Michael Schulz - 24.04.2019


ECHT - WILD - TREU - GIERIG