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Im Visier


TuS Nettelstedt-Lübbecke

Die Stadt
Nettelstedt ist ein Stadtteil von Lübbecke und befindet sich in Nordrhein-Westfalen. Lübbecke selbst gehört dem Kreis Minden-Lübbecke an und zählt etwa 26.000 Einwohner. Im Jahr 775 fand die Stadt erstmalig als „Hlidbeki“ schriftliche Erwähnung. Ein klassisches Wahrzeichen in dem Sinne besitzt die Gemeinde nicht. Überregionale Bekanntheit hat allerdings das alljährlich im August stattfindende Bierbrunnenfest erlangt. Seit 1954 lässt die Brauerei Barre für sieben Stunden Bier aus dem Bierbrunnen am Burgamannshof laufen. Dieses Ereignis findet zu Ehren des verstorbenen Brauereisbesitzers Ernst Ludwig Barre, immer am ersten Sonntag nach dem 12. August, dem Geburtstag des ehemaligen Brauereibesitzers statt. In einer Urkunde ist verankert, dass immer an jenem Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr für jedermann kostenloses Bier aus dem Brunnen ausgeschenkt werden soll.
 
Handball, 2. Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe – TSV Bayer Dormagen

Zum Jahresabschluss nochmal zusammenstehen. - Foto: Frank Scheuring/Foto2Press

 
Der Verein

Tradition pur herrscht bei der TuS aus Nettelstedt beziehungsweise Lübbecke. Bereits in den 1940er Jahren war der „Dorfklub“, damals noch als TuS Nettelstedt, in der höchsten deutschen Spielklasse im Großfeldhandball aktiv. 1975 unterlag man im letzten Finale um die Deutsche Meisterschaft dieser Sportart.

Auch in der Halle begann ab den 1970er Jahren die Erfolgsgeschichte des Vereins. Grundstein des Erfolgs war die Verpflichtung von Herbert Lübking, damaliger Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Ihn konnte man vom Lokalrivalen Grün-Weiß Dankersen, der heutigen GWD Minden, aus der Bundesliga in die Kreisliga locken. Seitdem besteht eine große Rivalität zwischen den beiden Klubs, welche man in Nettelstedt angesichts des Erfolgs gerne in Kauf genommen hatte. Es folgten sechs Aufstiege in Folge, bis in die 1. Bundesliga (1976). Ein Jahr später wurde man schließlich zum Gründungsmitglied der eingleisigen Bundesliga. 1981 avancierte zum erfolgreichsten Jahr in der Vereinsgeschichte, als man den DHB-Pokal sowie den Europapokal der Pokalsieger erringen konnte. 1983 stieg der Verein erstmals wieder in die Zweitklassigkeit ab und konnte erst elf Jahre später in das Oberhaus zurückkehren. Spätestens seit der Jahrtausendwende kann der Verein als Fahrstuhlmannschaft deklariert werden, der immer wieder, auch von finanziellen Problemen geplagt, zwischen Liga 1 und 2 pendelte. Seit 2002 tritt der Klub unter seinem heutigen Namen TuS N.-Lübbecke auf Betreiben seines Hauptsponsors an. In der Saison 2003/2004 konnte der Verein mit 68:0 Punkten einen Rekord in der 2. Bundesliga aufstellen.
 
Handball, 2. Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe – TSV Bayer Dormagen

Die Vorfreude auf das letzte Spiel des Jahres ist riesig. - Foto: Frank Scheuring/Foto2Press

 
Die Mannschaft
Neu besetzt wird beim TuS Nettelstedt-Lübbecke die Trainerposition durch Emir Kurtagic. Der 39-jährige Bosnier kam vom Ligakonkurrenten aus Hüttenberg nach Ostwestfalen. Zuvor war er sechs Jahre beim VfL Gummersbach in der ersten Liga aktiv. Bei seiner dritten Trainerstation soll er nun eben in diese Spielklasse zurückkehren. Unterstützung bekommt er von den beiden Neuzugängen Roman Becvar und Dominik Ebner, die den ohnehin schon gut besetzten Kader nochmals verstärken sollen. Roman Becvar ist aktueller tschechischer Nationalspieler. Rückraumrechts Dominik Ebner kommt mit der Empfehlung von einigen Jahren beim TBV Lemgo nach Ostwestfalen.

Toptorschütze des TuS ist aktuell Peter Strohsack, der auf Rechtsaußen zu den Konstanten seines Teams zählt. Rückraumlinks Valentin Spohn liegt ihm mit 59 erzielten Treffern dicht auf den Fersen. Die Nummer eins im Tor ist der erfahrene Ungar Peter Tatai, der mit seinem Spiel der Abwehr Sicherheit geben soll. Desweiteren hat man mit Marian Orlowski, Lukasz Gierak und Patryk Walczak hohe individuelle Qualität im Kader. Die Ausgeglichenheit im Team mit der Sonne auf der Brust ist besonders hervorzuheben und sucht in der Liga Seinesgleichen. Rein nominell gehört die Truppe von Emir Kurtagic zu den Topmannschaften der Liga. In den letzten Wochen hat man sich auch tabellarisch immer weiter nach oben gearbeitet. Wohin der Weg in dieser Saison noch geht, bleibt abzuwarten.

von Michael Schulz - 22.12.2019

 

ECHT - WILD - TREU - GIERIG