Vorbericht ThSV Eisenach
6. November 2019
v.li.: Max Brustmann (DJK Rimpar Wölfe) gibt Anweisungen, gestikuliert, mit den Armen gestikulieren, gives instructions, gesticulate, Einzelbild, 11.10.2019, Würzburg, 2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe - SG BBM Bietigheim
Pressemitteilung „The Wall“ beendet Karriere
13. November 2019

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v.li.: Max Brustmann (DJK Rimpar Wölfe) enttäuscht schauend, Enttäuschung, disappointed, Einzelbild, 15.09.2019, Würzburg, Liqui Moli 2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe - TSV Bayer Dormagen, DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND/OR QUASI-VIDEO.


Spielbericht


ThSV Eisenach

Die Wölfe dominieren große Teile der ersten Halbzeit, aber verpassen es, entscheidend davonzuziehen. Statt mit einer Führung in die Pause zu gehen und die Partie in der dominanten Rolle zu spielen, muss man zusehen, wie Eisenach den zweiten Durchgang bestimmt. Letztlich hat man offensiv zu viele Fehler gemacht, die man defensiv im zweiten Durchgang nicht mehr wettmachen konnte. Die Hausherren werden daraufhin ihrer Favoritenrolle gerecht und behalten ihren Heimnimbus mit einem 25:23 Erfolg über tapfer kämpfende Gäste inne. Es fehlte nicht viel beim Team aus Mainfranken, doch letztlich scheiterte man stets an sich selbst und muss die Heimreise ohne zwei Punkte antreten.

Famose Anfangsphase der Wölfe

Eine Marschroute für diese Partie war, dass man von Beginn an dagegen halten und den Kampf gleich annehmen wollte. Außerdem war man auf die robuste Eisenacher Spielweise eingestellt, deren Wirkung man durch das eigene Auftreten zu neutralisieren versuchte. Die Vorzeichen waren ebenfalls gut, denn das Lazarett der letzten Woche hatte sich weitestgehend gelegt, sodass Trainer Ceven Klatt, bis auf Philipp Meyer, alle Spieler zur Verfügung standen.
 
 
Bereits vor dem Anpfiff machten die 2.372 Zuschauer in der Werner-Assmann-Halle, darunter auch eine Fankolonie der Wölfe, ordentlich Lärm. Ein weiteres Ziel war es, dass man die Halle nicht zum Faktor werden lassen wollte, so wie es in den vorangegangenen Heimspielen in der "lautesten Halle Thüringens" der Fall gewesen war. Gesagt, getan. In der 20 Spielminute war Trainer Sead Hasanefendic gezwungen, eine Auszeit zu nehmen, denn es war eine sehr deutliche Angelegenheit auf dem Spielfeld. Das Rudel verteidigte stark und schloss offensiv seinerseits sehr konsequent ab. Die mitgereisten Gästefans waren vollkommen aus dem Häuschen und hatten auf den Rängen das Kommando übernommen. Benedikt Brielmeier hatte die Wölfe gerade mit 4:8 in Führung gebracht und damit die stärkste Phase der Gäste abgeschlossen.

Was war passiert? Der Matchplan von Trainer Ceven Klatt, eine bewegliche Abwehr zu stellen, ging voll auf. In den ersten 20 Minuten brachte Eisenach nur einen Treffer aus dem Spiel heraus zu Stande. Die restlichen drei Tore gelangen dem sehr treffsicheren Adrian Wöhler, allesamt vom Siebenmeterpunkt. Das Team um Kapitän Patrick Schmidt agierte aggressiv, leidenschaftlich und sehr zielstrebig. Außerdem entschärfte ein überragender Max Brustmann jegliche Angriffsbemühungen, die an der Abwehr vorbei auf sein Tor kamen. Doch trotz dieser überzeugenden Vorstellung verpasste man sich vorentscheidend absetzen zu können. Durch drei verworfenen Siebenmeter, sowie sich häufende Fehler im Angriffsspiel, lud man den Tabellennachbarn ein, in sein Tempospiel zu finden. Mit der Halle im Rücken kamen die Hausherren nun richtig auf, sodass sie kurz vor der Pause sogar mit 9:8 in Führung gehen konnten. Dominik Schömig gelang mit der Halbzeitsirene noch der Ausgleich für die Gäste, die sich nun mit einem 9:9 Unentschieden in die Kabine retteten.

Zweite Halbzeit dominiert Eisenach

Wo die Wölfe ansetzen mussten war klar: Eine solche Schwächephase durfte man sich nicht nochmal erlauben, wenn man in der Stadt an der Wartburg noch etwas zählbares mitnehmen wollte. Es galt nun, die Leistung der ersten 20 Minuten wiederzufinden, damit man die Kontrolle des Gegners zurückgewinnt und dem Spiel seinen eigenen Stempel wieder aufdrückt. Doch von Beginn der zweiten Halbzeit an ging der ThSV unter dem Jubel seiner Fans immer wieder in Führung. In den ersten fünf Minuten konnte die Mannschaft von Hasanefendic bereits vier Treffer erzielen. Der bis dahin eher blasse Toptorschütze Ante Tokic konnte sich in jener Phase zweimal per Gegenstoß in die Torschützenliste eintragen. Nur dank eines Doppelschlags von Steffen Kaufmann blieben die Gäste in Schlagdistanz.
 
Liqui Moli 2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe – TSV Bayer Dormagen

Mit sechs Treffern erfolgreichster Wolf an diesem Abend: Steffen Kaufmann brang sein Rudel zwar immer wieder heran, die "Festung" Willi-Assmann-Halle fiel trotzdem nicht - Alleridngs wissen auch unsere Wölfe, wie hinzupacken hat: Die Krallen sind ausgefahren - Foto: Frank Scheuring/Foto2Press

 
Nun entwickelte sich eine sehr offene Partie, in der Eisenach immer wieder mit zwei bis drei Toren in Führung ging. Doch abschütteln ließen sich die Gäste aus Mainfranken noch nicht, denn man kämpfte verbissen weiter, um vielleicht nochmals in Führung gehen zu können. Mit zunehmender Spieldauer bereitete Yoav Lumbroso auf der Rückraummitteposition der Deckung immer mehr Probleme. Mit explosiven Bewegungen, sowie schnellen Richtungswechseln riss er Lücken in die Abwehr der Gäste, die er selbst oder seine Nebenleute nun immer öfter zu nutzen wussten. Häufiger konnten nun die Angriffe des ThSV von den Wölfen nur mit Foulspielen gestoppt werden und so war es immer wieder Adrian Wöhler, der seine Mannschaft vom Siebenmeterstrich in Führung brachte. Wöhler war an diesem Abend auch mit elf Treffern, davon insgesamt neun Siebenmeter, der beste Torschütze der Partie.

Es fehlte einfach das letzte Quäntchen in allen Bereichen, um das Spiel vielleicht nochmals in Richtung der Wölfe kippen zu lassen. Man konnte die erspielten Chancen nicht mehr so konsequent nutzen, wie noch zu Beginn. Außerdem häuften sich die Fehler auf beiden Seiten des Feldes und so verpasste man die Chance, dem Überraschungsaufsteiger die erste Heimniederlage beizubringen. Der 25:23 Endstand spiegelte die Partie sehr gut wieder, da die Wölfe eigentlich die ganze Zeit nah dran waren, aber es aufgrund von Kleinigkeiten am Ende nicht gereicht hat. Es wurde verpasst, sich in der ersten Hälfte vorentscheidend abzusetzen und das Rudel hatte am Ende der Partie nicht mehr allzu viel entgegenzusetzen. Unter dem Strich steht ein verdienter Heimsieg für den ThSV, der mit einer ordentlichen Leistung vor heimischer Kulisse die nächsten Punkte einfahren konnte. Doch es wäre aus Sicht der Wölfe sicherlich mehr drin gewesen.

Spielfreies Wochenende als Chance zu regenerieren

Ein besonderer Dank gilt natürlich den mitgereisten Fans, die ihre Mannschaft über die gesamten 60 Minuten grandios unterstützt haben. Auch wenn man zahlenmäßig unterlegen war, hat man es doch geschafft, der "Werner-Assmann-Hölle" Parolie zu bieten. Gemeinsam wird man im nächsten Heimspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau versuchen, endlich die nächsten zwei Punkte einzufahren. Mit Blick auf die Personalsituation kommt das spielfreie Wochenende genau zur richtigen Zeit, da so die angeschlagenen Spieler die Möglichkeit bekommen, ihre Verletzungen auszukurieren. Es gilt dieses Spiel gut aufzuarbeiten, da viele Dinge auch sehr gut gelaufen sind, aber natürlich muss man analysieren, warum es dann letztlich doch nicht gereicht hat.

Falls ihr dabei sein wollt, wenn das Wolfsrudel wieder auf Punktejagd geht, dann kauft euch bereits jetzt eure Tickets! Kommt ins Wolfsrevier, seid laut und schreit die Wölfe zum Sieg!

Statistik:

Eisenach: Voncina (10 Paraden), Karic, Kikanovic, Wöhler 11, Potisk, Ulshofer, Miljak, Tokic 3, Richardt 2, Mürköster 1, Obranovic 4, Lumbroso 2, Snajder 1, Racic, Weyhrauch 1, Saul

Wölfe: Brustmann (12 Paraden), Wieser, Schömig 3, Böhm, Karle, Gempp 1, Schmidt 5, Kaufmann 6, Siegler, Schulz 2, Backs 2, Brielmeier 1, Herth 1, Sauer 2

Siebenmeter: 9/9. / 3/6

Zeitstrafen: 4 / 5

von Michael Schulz - 06.11.2019

 

ECHT - WILD - TREU - GIERIG