Servus Paddi. Das letzte Spiel endete mit einem fulminanten Heimsieg gegen den Aufstiegsaspiranten aus Nettelstedt. Wie hast du das Spiel erlebt?
Es war der perfekte Abschied vor eigenem Publikum in einer sehr besonderen und auch kräftezehrenden Saison. Ich bin wirklich sehr Stolz mit welchem Engagement wir den Tabellenführer zuhause bespielt und am Ende auch geschlagen haben. Wir haben meiner Meinung nach mit einer extrem emotionalen s.Oliver-Arena im Rücken eine super Abwehr gespielt. Das ist unsere Grundlage, um erfolgreich zu spielen. Ich finde man hat deutlich gesehen, welche Mannschaft den Sieg an diesem Tag mehr wollte. Außerdem war es für mich Anreiz genug, es dem TuS so schwer wie möglich zu machen, da sie mit einem Auswärtssieg, in die Liqui Moly HBL aufgestiegen wären.
Für die letzten Wochen wurde bei euch nochmals ein Trainerwechsel vorgenommen. Rolf Brack hat das Ruder übernommen und arbeitet akribisch mit der Mannschaft an einem neuen Spielsystem. Bei den beiden Heimspielen konnte man die neuen Ansätze auch direkt in Siege ummünzen. Wie waren die letzten Wochen aus deiner Sicht?
So wie die letzten Wochen in einer Saison halt sind. Anstrengend. Für den Körper und auch für den Kopf.
Natürlich haben wir mit zwei souveränen Heimsiegen in den letzten Wochen überzeugt. Wir tun uns aktuell viel leichter über das schnelle Spiel leichte Tore zu werfen. Das hat Rolf in den letzten Wochen schon ganz gut hinbekommen.
Nun sind fast alle Partien der Saison gespielt. Aktuell rangieren die Wölfe mit 31 Punkten auf dem 13. Tabellenplatz. Es wäre sicherlich mehr drin gewesen, aber man konnte sich auch in Sachen Abstieg aus allem raushalten. Wie lautet dein Saisonfazit?
Unsere Liga ist einfach ein Haifischbecken. Es läuft aus meiner Sicht in jeder Saison gleich ab. Du musst zu Beginn der Runde Punkte sammeln, damit du nicht in Abstiegsgefahr gerätst. Im Großen und Ganzen war die Saison für uns befriedigend. Wir waren nicht immer bei vollen Kräften, da wir mit einigen Verletzungen und Corona Erkrankungen zu kämpfen hatten. Was zu erwarten war. Ein weiterer Faktor ist, dass wir ohne Fans gespielt haben. Gerade für uns Spieler ist es extrem wichtig, emotional gepusht zu werden. Wir sind eine Mannschaft, die den Rückhalt der Fans spüren muss. So konnten wir in der Vergangenheit auch mal einen stärkeren Gegner zuhause schlagen. Das hat in dieser Saison bekanntlich gefehlt.
In der neuen Saison übernimmt Julian Thomann an der Seitenlinie. Außerdem hofft man, wie in den letzten Spielen bereits geschehen, auf eine Rückkehr der Zuschauer. Was können die Fans nächstes Jahr von den Wölfen erwarten?
Eine engagierte Truppe, die sich weiterhin in der Abwehr aufreibt, um dann schnell ins Tempospiel zu gelangen. Wir sind auf das schnelle Spiel angewiesen. Wir werfen so einfach mehr Tore. Diesen Ansatz will Julian beibehalten.
Zum Saisonabschluss steht das Spiel in Konstanz an. Mit dem Sieg in Großwallstadt konnte die HSG die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben erhalten. Wie geht ihr diese Partie an?
Uns erwartet eine extrem heiße Schänzle-Hölle. Die Konstanzer Jungs stehen mit dem Rücken zur Wand. Sie wollen in der Liga bleiben und für uns geht es um die Teilnahme am DHB Pokal. Wir sind es nicht nur uns selbst, sondern auch anderen Mannschaften schuldig, 100 Prozent zu geben. Es soll immer ein fairer Wettbewerb stattfinden. Wir bereiten uns also wie gewohnt auf dieses Spiel vor. Wir haben vor einigen Jahren selbst schmerzhaft erfahren, wie es ist, wenn ein Mitstreiter nicht mehr 100 Prozent gibt. Alles in allem wird es sicher für beide Teams ein emotionaler Abend!
Dr. Rolf Brack übernimmt bis zum Saisonende
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Thomann kommt von der HBW Balingen-Weilstetten
"Konnte meinen sportlichen Traum nicht genießen"
Der 24-Jährige findet neue Herausforderung innerhalb der Liga