Spielbericht Damen HC Erlangen : SG/DJK Rimpar
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Keine Chance im Frankenderby


Eigentlich hatte man seitens der Jungwölfe recht gute Bayernligaerfahrungen mit den Auswärtsfahrten nach Erlangen zu verbuchen. Zweimal musste man dort bislang antreten und zweimal trat man die Rückreise nach Rimpar mit zwei Punkten im Gepäck an. Vielleicht war das ein Grund, warum die Bundesligareserve der Mittelfranken diesmal nichts anbrennen lassen wollte. Doch eher ist anzunehmen, dass sie es dem letztjährigen Meister, der Bundesligareserve aus Coburg, nachzueifern gedenken, denn für eine Erstligatruppe ist es Teil des strategischen Programms, den Nachwuchs möglichst rasch wenigstens drittligatauglich zu machen. Jedenfalls gehört die Mannschaft, die der neue Spielertrainer Tobias Wannenmacher zum ersten Frankenderby auflaufen ließ, personell zum Besten, was derzeit auf Bayernliganiveau aufgeboten werden kann. Schon allein die Tatsache, dass der erfolgreiche Ex-Drittligacoach aus Auerbach an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt ist, lässt erahnen, mit welchen Ambitionen man dort in die neue Runde starten wollte. So hatte er mit Maximilian Lux auch gleich einen der besten Torewerfer der Dritten Liga im Gepäck. Auf immerhin 141 Tore brachte es der wieselflinke Außenspieler, der vor allen Dingen als brandgefährlicher Gegenstoßspieler bekannt ist. Dazu stellte die Bundesligamannschaft mit Kevin Herbst und Christopher Bissel zwei mittlerweile erstligaerfahrene Spieler ab, ein Vorzug, den Rimpars Trainer Jens Ullmann nur im Hinblick auf die Abstellung von Zweitligatorwart Andreas Wieser hatte.

Doch weder an diesem noch an dem ebenso zweitligaerprobten Markus Leikauf lag es, dass die Entscheidung in diesem wenig spannungsgeladenen Derby schon nach einer Viertelstunde gefallen war. Mit acht Toren führten da die Mittelfranken, ein Vorsprung, der danach stetig vergrößert wurde, ohne dass die Jungwölfe auch nur die Chance hatten, sich gegen die Erlanger Übermacht wirkungsvoll zur Wehr zu setzen. Gegenstoß um Gegenstoß brachten den Gastgebern glasklare Einwurfgelegenheiten, während schon allein die Siebenmeterquote der Unterfranken als eher mäßig bezeichnet werden durfte. Am Ende netzte man gerade mal ein Viertel dieser Möglichkeiten ein, zu wenig, um auch nur einen Hauch einer Chance gegen einen so gut aufgestellten Gegner zu haben. Als Sebastian Walz mit seinem Wurf den 17:6 Halbzeitstand für die Hausherren markierte, war allen klar, dass eine ähnliche zweite Hälfte im Debakel enden würde.

Doch irgendwie gelang es den Jungwölfen dann, sich wenigstens einigermaßen in den Griff zu bekommen, denn auch wenn es ihnen nicht gelingen konnte, den Erlangern an diesem Tag Paroli zu bieten, so gestalteten sie mit einem 11:15 in der zweiten Hälfte das Spiel noch einigermaßen ausgeglichen und ließ wenigstens erahnen, dass man mit Kampf und Willen auch einem klar überlegenen Gegner etwas entgegensetzen konnte. Erfolgreichster Werfer bei den Jungwölfen war dabei wieder einmal Kreisläufer Nicolas Gräsl mit vier Treffern.

Am Ende blieb den Rimparer nach dem 32:17 Heimsieg der Erlanger nur, den Gastgebern den Respekt zu zollen, den eine klar dominierende Mannschaft verdient. Schnell wurde klar, dass diese Erstligareserve mit der Mannschaft der letzten Jahre nicht mehr viel zu tun hat. Dieses Team um Tobias Wannenmacher hat den klaren Auftrag, in Richtung dritte Liga zu marschieren. Zweifellos befindet es sich dabei auf dem besten Weg. Das werden auch noch andere Mannschaften zu spüren bekommen.

Es spielten: Leikauf, Wieser, Rose, Laumer, Hofmann, Keidel (1), Schneider (2), Schellmann (3), Gräsl B. (1), Gräsl N. (4), Huber (3/1), Paul (1), Renz (1), Meyer (1)
Siebenmeter: Erlangen 4/3, Rimpar 4/1
Zeitstrafen: Erlangen 6 x 2min, Rimpar 4 x 2min
Schiedsrichter: Nasseri-Rad (München), Schmidt (Dachau)

Spielfilm: 1:0, 1:1, 5:1, 10:1, 12:4, 15:5, 17:6 – Halbzeit – 18:6, 20:8, 25:10, 27:13, 30:15, 32:17