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„Remember to look up at the stars…

and not at your feet. (…) And however difficult life may seem, there is always something you can do and succeed at. It matters that you don’t give up. Unleash your imagination. Shape the future.”

(Denkt also daran, zu den Sternen zu schauen und nicht auf eure Füße. (...)Und ganz egal, wie schwierig euch euer Leben vorkommt: Es gibt immer etwas, das ihr tun – das ihr erfolgreich tun könnt. Gebt nie auf, das ist am wichtigsten! Lasst eurer Phantasie freien Lauf! Gestaltet die Zukunft).

Stephen W. Hawking (1942-2018), Kurze Antworten auf große Fragen

Große Worte eines der größten Denker unserer Zeit, vielleicht des Größten. Nicht nur seine bahnbrechende Forschung für Kosmologie, zur allgemeinen Relativitätstheorie und zu schwarzen Löchern, sondern auch sein Sinn dafür die (welt-)politischen Probleme unserer Zeit mit unerschütterlichem Optimismus anzugehen machten ihn weit über die Grenzen seines Fachbereiches berühmt.

Und was hat das mit uns, unserem Verein und den Rimparerhandballern zu tun? Wir wollen Ihnen an dieser Stelle kein „tagespolitisches Update“ zum aktuellen Stand in der Handballabteilung geben. Dafür bewegen sich viele Dinge zu schnell und der Reaktionsschluss (den ich mal wieder nicht halten konnte), war deutlich vor Erscheinung des Magazins. Wir wollen mit Ihnen an dieser Stelle mehr unsere Gedanken und Emotionen um die Zukunft unserer Handballabteilung teilen.

Wir sollten uns Hawkings letzten Zeilen aus seinem Buch Kurze Antworten auf große Fragen oft mehr zu Herzen nehmen. Wir als Handballabteilung zollen unserem Erfolg Tribut. Das stete Wachstum der letzten Jahre ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Es muss vorwärts gehen. Der Erfolg setzt stets neue Maßstäbe erfolgreicher zu sein. Citius. Altius. Fortius.

Das setzt nicht nur stets die nächste hohe Hürde, die es nicht zu reißen gilt. Es determiniert auch eine sportliche und emotionale Fallhöhe. Die Saison 2018/19 war in weiten Zügen eine großartige Spielzeit. Unsere Herren 2 und unsere mB-Jugend landeten in der Bayernligatabelle am Ende der Saison die besten Platzierungen der Vereinsgeschichte. Viele weitere Mannschaften landeten ebenfalls gute Platzierungen in der Abschlusstabelle.

Und jetzt? Aktuell hängen unsere Jungwölfe, unsere Damen und unsere mB-Jugend ganz schön im Tabellenkeller. Über die Ursachen dessen lässt sich mannigfaltig diskutieren. Sicherlich ist auch viel (Verletzungs-)Pech dabei. In allen drei Mannschaften haben sich Leistungsträger längerfristig verletzt. Und jetzt sollte man aufgeben? Nachdem mir der seit einigen Wochen bereits verstrichene Redaktionsschluss ganz schön im Nacken sitzt schreibe ich diesen Bericht einen Tag nach einer bitteren (1-Tore-Niederlage) meiner B-Jugend. Es war die vierte knappe Niederlage in Folge. Und während ich und meine Jungs nach dem Spiel bedröppelt in der Halle saßen, saßen unsere H2 Spieler nach einer deutlichen Niederlage in Günzburg möglicherweise ähnlich konsterniert in der Halle. Verlieren macht keinen Spaß. Jeder der sagt, es ist egal, lügt entweder, oder hat noch nie ein wichtiges Spiel gewonnen. Siege sind wie der Kraftstoff unserer Spieler. Wo also diese Energie hernehmen, wenn ich mit 2:10 Punkten im Tabellenkeller sitze?

Als ich heute am Tag nach dem Spiel in die Halle zu meiner mB-Jugend gekommen bin, waren die Gesichter noch immer sehr lang. Nach 30 Minuten waren die langen Gesichter wie weggeblasen. Wir hatten eine der besten Trainingseinheiten seit Langem. Der Blick der Spieler, die am Tag zuvor noch nur auf ihre Füße geschaut haben, ging langsam wieder nach oben. Wir spielen eben doch nicht nur um zu gewinnen. Wir spielen auch Handball, um unsere Freunde zu treffen, weil Handball einfach Spaß macht, weil das soziale Gefüge einer Mannschaft auch durchaus mal halt gibt.

Vieles bewegt sich bei uns aktuell in Richtung einer immer leistungssportlich orientierten Arbeit. Die an uns gestellten sportlichen Erwartungen sind hoch. Wir als Abteilungsleitung, genauso wie unsere Sportler müssen abliefern, um den kritischen Augen unserer Mitglieder, der Presse und den Vereinen in ganz Bayern gerecht zu werden.

Und wenn man diesen Ansprüchen mal nicht gerecht wird? Wir wissen, dass alle unsere Sportler, Trainer und Funktionäre in diesem Verein nur das Beste wollen. Keiner legt die Beine hoch, alle arbeiten hart. Und trotzdem kann es passieren das wir fallen. Das soll per se kein Problem sein. Viel wichtiger ist es den eigenen Mut wieder zu finden und aufzustehen. Den Blick von den Füßen wieder nach vorne und oben zu richten. Dorthin wo wir hinwollen. Auch wenn es gerade schwierig scheint oder sogar unmöglich. Es geht vor allem darum, nicht aufzugeben! Diese Persistenz ist Grundlage für langfristigen Erfolg.

Bei all dem Leistungsdruck dürfen wir aber eines nicht vergessen. Die Menschen. Auch unsere (Leistungs)Sportler sind nur Menschen. Wichtig ist uns eine Atmosphäre zu schaffen im Verein in der sich diese Menschen wohl fühlen und aufgefangen fühlen. Es ist einfach diese positive Atmosphäre zu schaffen, wenn es läuft. Erfolg macht Vieles viel, viel einfacher. Die Courage zusammenzustehen, wenn man auch mal in die Sch**** langt, ist die, die zählt. Ich wünsche uns und unserem gesamten Verein viel von dieser Courage. Nicht weil es aktuell so schlecht läuft, dass wir sie brauchen, sondern weil diese Courage der Unterschied zwischen einem Verein und der Mitgliedschaft im Fitnessstudio ist (die ich jetzt wirklich nicht verteufeln möchte!).

Ich wünsche mir, dass wir im kommenden Jahr auf zwei Dinge mehr blicken:

1. Die Dinge, die wir gemeinsam bisher alle erreicht haben. Dazu gehört auch, wie wir mit Rückschlägen umgegangen sind. Es sind die Momente, die uns besonders stark machen.
2. Blickt nach vorne, habt Visionen, vertraut auf eure Stärken und vergesst nicht Spaß am Handball zu haben. Darum geht es am Meisten!

Gerade zum Weihnachtsfest soll es sich ja lohnen den Blick nach oben zu den Sternen zu richten: „...don’t give up. Unleash your imagination. Shape the future.”

Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern, die sich aktiv in unserer Abteilung und im Verein engagieren, bei unseren Sponsoren, die unsere Arbeit erst möglich machen und allen voran natürlich unseren Sportlerinnern, Sportlern, Trainerinnen und Trainern, die sich um das wichtigste hier kümmern: Den Handball!

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie von Herzen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr.

Für die Abteilungsleitung
Bastian Krenz