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Auch die Wölfe im WM-Fieber




Heim-WM startet heute

Die Heim-WM im eigenen Land steht an. Und auch das Wolfsrudel hat das WM-Fieber bereits gepackt und die Spieler können den Anwurf jedes einzelnen Spiels nicht erwarten. Im Folgenden werden ein paar Eindrücke und Erwartungen einiger Wölfe-Spieler an das Turnier geschildert.

Was traut ihr der deutschen Nationalmannschaft beim Heim-Turnier zu? Sind Sie bereits reif genug für den ganz großen Wurf?
Philipp Meyer - Kreisläufer: „Ich glaube einer Heim-Mannschaft muss man bei einem solchen Event alles zu trauen können. Klar ist es bitter, dass man auf Spieler, wie z.B. Julius Kühn verzichten muss, aber es sind trotzdem genügend Spieler mit reichlicher Bundesliga Erfahrung dabei. Ob es für den ganz großen Wurf reicht, wird man vielleicht von Spiel zu Spiel erkennen können.“

Michael Schulz – Kreisläufer: „Ich hoffe sehr auf eine gute Heim-WM. Eine Euphoriewelle würde dem deutschen Handball sehr gut tun. Wenn die Mannschaft, der Trainer und die Zuschauer alle zusammen Gas geben, kann es weit gehen. Der große Wurf, also der Titel, wäre aber trotzdem sehr überraschend.“

Patrick Schmidt – Kapitän und Rückraum Mitte: „Natürlich kann man unserer Nationalmannschaft den Weltmeistertitel zutrauen. Gerade durch die WM im eigenen Land kann eine große Euphorie entstehen, die zusätzlich beflügelt und neue Kräfte freisetzen kann. Ob die Mannschaft reif genug ist, steht natürlich in den Sternen. Die Mannschaft um Bundestrainer Prokop hat sich den Berichten zufolge ausgesprochen und das Verhältnis Mannschaft/Trainer ist anscheinend wiederhergestellt. Eine gute Teamchemie ist in solchen Großturnieren immer ausschlaggebend für den Erfolg.“

Wo schaut ihr die Spiele der Deutschen? Trifft sich die gesamte Mannschaft um die Spiele gemeinsam zu verfolgen?
Michael Schulz: „Das kann ich noch nicht sagen. Das werden wir spontan entscheiden denke ich. Man muss auch schauen, ob es mit den Trainingszeiten überhaupt vereinbar ist die Spiele zu schauen.“

Philipp Meyer: „Da sich einige Spieler noch zuhause mit Ihrer individuellen Vorbereitung beschäftigen, denke Ich, dass jeder die Spiele anfangs einzeln verfolgen wird. Im weiteren Verlauf des Turniers werden sich aber sicherlich die ein oder anderen zum gemeinsamen Schauen verabreden.“

Wen seht ihr als die härtesten Konkurrenten für die Nationalmannschaft an und könnte es bereits in der Vorrunde eng werden für das junge deutsche Team?
Michael Schulz: „Ich glaube die Vorrunde sollte man doch mindestens als Zweiter abschließen können. Ein erster Härtetest wird natürlich das Duell gegen Frankreich. Frankreich wird natürlich auch ohne Karabatic zu den Favoriten zählen. Weitere Favoriten sind mit Sicherheit alte Bekannte wie Spanien, Dänemark, Schweden, Norwegen oder Kroatien. Ich bin sehr gespannt, wie weit Japan schon ist mit dem ehemaligen Bundestrainer Dagur Sigurdsson als Trainer. Normalerweise sollte es aber eher weniger Überraschungen geben.“

Patrick Schmidt: „Neben Deutschland trägt auch Dänemark die WM im eigenen Land aus. Sie gehören genauso zum Favoritenkreis wie die Franzosen und Norweger. Die Schweden muss man auch immer auf dem Zettel haben. Man merkt einfach wie eng die Weltspitze beinander ist! In unserer Gruppe sind natürlich die Franzosen das Nonplusultra.
Natürlich kann es passieren, dass die Deutschen in der Vorrunde scheitern. Ein guter Start gegen Korea ist daher von großer Bedeutung, um die Euphorie zu entfachen. Ich glaube jedoch, dass die Deutschen die Vorrunde souverän überstehen. In der Hauptrunde ist für die Deutschen dann jedes Spiel ein Endspiel - in den 3 Spielen müssen unsere Jungs am absoluten Toplevel spielen, um ins Halbfinale einzuziehen.“

Mit Martin Strobel steht sogar ein Spieler aus der Zweiten Bundesliga vom Tabellenführer aus Balingen im deutschen WM-Kader. Wie groß ist euer Traum auch mal bei einem solchem Turnier teilnehmen zu dürfen?
Patrick Schmidt: „Darüber mache ich ehrlich gesagt keine Gedanken mehr. Das Martin Strobel dabei ist, war durchaus überraschend, da Spieler aus der 2. Liga eigentlich nicht berücksichtigt werden. Jedoch zeigt das auch, dass wir in der 1. Liga scheinbar keinen Rückraum Mitte Spieler haben, der das Spiel lesen und steuern kann wie z.B. Martin Strobel das kann. Darüber sollte man schon nachdenken!“

Philipp Meyer: „Ich denke mit Martin Strobel ist einer der besten und erfahrensten deutschen Mittelmänner dabei, der es sich durch die Leistungen der letzten Jahre und Nationalmannschaftsturniere auch verdient hat wieder dabei zu sein. Natürlich ist der Traum groß, aber man muss auch Realist genug sein, dass dieser Traum eher unwahrscheinlich zu erfüllen ist.“

Michael Schulz: „Der Traum ist natürlich da, sonst wäre man im Leistungssport falsch glaube ich. Man muss aber auch realistisch sein und sich selbst einschätzen können. Der Weg bis dorthin ist sehr weit und wird höchstwahrscheinlich auch nur ein Traum bleiben. Die Nominierung von Martin Strobel kam denke ich sehr überraschend, aber er kann mit seiner Erfahrung und seinem Spielverständnis ein Spiel sehr gut lenken und wird damit hoffentlich dem deutschen Team weiterhelfen.“

Auch im Wölfe-Kader befinden sich einige ehemalige (Junioren-)Nationalspieler. Wie fühlt es sich an mit dem Adler auf der Brust auflaufen zu dürfen und kann man das mit einem Spiel im normalen Liga-Alltag der Wölfe vergleichen?
Michael Schulz: „Die Spiele für die Jugendnationalmannschaft waren natürlich Highlights an die man immer positiv zurückdenken wird. Das Gefühl, wenn man zusammen auf dem Feld steht und die Nationalhymne läuft, ist unbeschreiblich und ich bin sehr dankbar, dass ich das erleben durfte.
Ich finde es sehr schwierig solche Länderspiele mit dem Liga-Alltag zu vergleichen. Die Erfahrungen die man bei der Nationalmannschaft gesammelt hat sind auf jeden Fall Gold wert und man kann nur davon profitieren. Ich würde jetzt aber weder das Eine noch das Andere positiv oder negativ hervorheben wollen.
Es ist einfach geil vor vollen Hallen auf hohem Niveau zu spielen, egal ob National oder International.“

Patrick Schmidt: „Vergleichen kann man das nicht. Allein schon die Hymne vor dem Spiel war etwas ganz Besonderes und hat bei mir immer für Gänsehaut gesorgt. Ich erinnere mich gerne an den Satz von Blacky, den er uns vor einem Halbfinal-Spiel gesagt hat: „Der Adler auf eurer Brust trägt euch überall hin““

Wenn ihr euch jetzt festlegen müsstet, wer gewinnt die WM und warum? Und wie weit kommt Deutschland?
Michael Schulz: „Ich wünsche mir auf jeden Fall den Titel für Deutschland. Realistisch würde ich jetzt sagen, dass es Platz 5-7 wird. Aber ich lehne mich jetzt Mal weit aus dem Fenster und sage, dass wir den Titel holen. Die Mannschaft wird von der Euphoriewelle getragen werden und dann ist alles möglich. Individuell haben wir einen sehr starken und ausgeglichenen Kader, der sich im Vergleich zu anderen Nationen nicht verstecken muss. Wenn die Mannschaft ihre Leistung immer abrufen kann und das nötige Glück auf ihrer Seite, dann wird es der Titel.“

Philipp Meyer: „Ich denke Dänemark wird sich den WM-Titel erkämpfen, da Sie eine erfahrene Truppe mit vielen Stars sind, die sich schon oft auf höchstem Niveau bei internationalen Wettkämpfen präsentiert haben und außerdem mit Austräger der Weltmeisterschaft sind.“

Patrick Schmidt: „Dänemark - sie bieten den schnellsten & kreativsten Handball und haben meiner Meinung nach das beste Team.
Deutschland wird bis ins Halbfinale kommen, das wäre für die Mannschaft ein voller Erfolg und ein guter Fingerzeig für die EM und Olympia 2020.“



von Niklas Münch - 10.01.2019