HSG Konstanz zu Gast
(at) Die Erinnerungen an den Gast vom Bodensee können im Hinblick auf die zurückliegende Spielzeit nicht zwiespältiger sein. Denn zum einen gelang gegen den damaligen Aufsteiger aus der Dritten Liga Süd ein 31:19-Kantersieg in der s.Oliver Arena und damit das beste Saison-Ergebnis überhaupt, zum anderen aber musste man dann am Bodensee eine äußerst bittere 28:29-Niederlage hinnehmen, bitter deshalb, weil diese Niederlage der gefühlte Knackpunkt für die beim Herzschlagfinale um den Aufstieg in die stärkste Liga der Welt fehlenden Punkte gewesen zu sein schien. Das Ganze war umso schmerzlicher, weil man bei dem Spiel Ende April diesen Jahres zur Halbzeit schon mit vier Toren geführt hatte und der Gastgeber die Partie erst in den letzten zehn Minuten drehen konnte.
Damit ist man aber auch gleich vor den Qualitäten der Gäste hinreichend gewarnt. Denn der vierzehnte der letzten Spielzeit gehört zu den Teams, die sich dem bedingungslosen Kampf verschrieben haben und ein Spiel erst aufgeben, wenn die Schlusssirene erklingt und der Gegner definitiv mehr Tore als man selbst auf der Anzeigetafel stehen hat. So geschehen auch in der letzten Auseinandersetzung mit der starken Mannschaft aus Nordhorn, gegen die sich die Konstanzer nach einer 22:20-Führung erst ganz am Ende mit 24:25 beugen mussten. Das allerdings war, wie auch beim bislang einzigen Erfolg des Teams gegen Eisenach, ein Heimspiel. Offensichtlich sind die Gelb-Blauen zuhause eine Bank.
Doch auswärts lief es bislang für das Team von Cheftrainer Daniel Eblen nicht so gut. Zwar unterlag man beim diesjährigen Aufsteiger HC Rhein Vikings nur denkbar knapp mit einem Tor, kassierte aber in Saarlouis und Aue recht deutliche Niederlagen, beides Mannschaften, die schon gegen die Wölfe Federn lassen mussten. Von daher wird man es auch in Unterfranken so sehen, dass man eine gute Chance hat, gegen die Gäste vom Bodensee in eigener Halle vor einem enthusiastischen Publikum Zählbares einzufahren.
Doch das Team von Trainer Eblen darf nicht unterschätzt werden. Insbesondere die Rückraumachsen Paul Kaletsch und Mathias Riedel bilden zusammen mit dem Schweizer Spielmacher Tim Jud eine gefährliche Waffe, die schon bei der letzten Auseinandersetzung im April entscheidende Akzente setzen konnte. Nicht umsonst belegt Kaletsch Platz 4 der Ligatorschützenliste. Aber auch Konstantin Poltrum im Tor konnte in dieser Saison schon beweisen, dass er zu den besten Keepern der Liga gehört. Auf ihn wird Trainer Eblen ganz besonders setzen.
Bei der Mannschaft von Wölfe-Coach Matthias Obinger muss sich im Vergleich zum letzten Auswärtsspiel in Emsdetten vor allen Dingen in der Abwehr einiges ändern. Einst als Stärke der Unterfranken gepriesen und auch in dieser Saison mit einigen guten Ansätzen agierend, wird Rimpar derzeit trotzdem in der Statistik der Abwehrleistungen lediglich nur auf Platz 15 geführt. Ihr Konkurrent vom Bodensee liegt hier zehn Plätze besser. Das hat nicht allzu viel zu sagen, denn dazu sind die bisherigen Zahlen noch zu unscharf. Aber es ist ein Indikator dafür, dass man hier an sich arbeiten muss. Denn die Abwehrstärke wird gerade bei dieser Auseinandersetzung mit dem Team vom Bodensee eine Schlüsselfunktion haben. Ähnliche Aussetzer wie in Emsdetten darf man sich nicht leisten, will man ein ähnlich böses Erwachen vermeiden.