Vorbericht The Final Show
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Nachbericht Unsere Helden von hier!
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Beste Saison in der Bayernliga


Am Ende einer sehr wechselvollen Saison konnte man sich bei den Jungwölfen getrost auf die Schulter klopfen, denn immerhin hatte man die erfolgreichste Spielzeit in der höchsten bayrischen Spielklasse nach dem Aufstieg im Jahr 2014 abschließen können.
Dabei hatten die Vorzeichen an jenem Septembersonntag, als man zum ersten Spiel bei der Bundesligareserve der Erlanger antreten musste, alles andere als vielversprechend ausgesehen. Trainer Janko Skrbic hatte nach zwei Jahren an der Seitenlinie sein Amt zur Verfügung gestellt und Leistungsträger wie Ex-Drittligatorhüter Michael Fleder (berufliche Umorientierung), Lukas Siegler (Bundesligamannschaft) und Timo Riesenberger (HSC Neustadt) hatten die Mannschaft verlassen. Dazu mussten gleich sieben ehemalige und aktive A-Jugendspieler in das Team integriert werden, und wie die Neuzugänge Andreas Paul und Philipp Meyer sich in das Kollektiv einfügen würden, stand noch in den Sternen. Keine leichte Aufgabe für Jens Ullmann, der als Nachfolger von Janko Skrbic zusammen mit Co-Trainer Martin Gräsl fortan für die Geschicke der Jungwölfe verantwortlich zeichnete.
Und tatsächlich setzte es auch gleich am ersten Spieltag eine ordentliche 32:17-Klatsche in Erlangen, ein Pflaster auf dem man sich bislang immer recht erfolgreich tummeln durfte. Doch diese Niederlage wurde schnell dadurch relativiert, als klar wurde, dass die Erstligareserve der Mittelfranken mit Macht in die dritte Liga stürmen würde. Denn es folgte ein zwar hart erarbeiteter, aber verdienter Sieg gegen Aufsteiger Niederraunau, der zwar nur erste Andeutungen darauf lieferte, dass sich die Neuzugänge Philipp Meyer und Andreas Paul als definitive Verstärkungen erweisen könnten, der aber auf etwas Ruhe in ungewissen Zeiten hoffen ließ. In der Folgezeit gestaltete man die Lage durch erwartete Niederlagen, aber auch teilweise überraschende Siege recht ausgeglichen, ein Zeichen dafür, dass es Trainer Jens Ullmann gelungen war, das neu zusammengestellte Team auf die fordernden Aufgaben einzustellen. Spätestens beim 35:17-Erfolg gegen den späteren Absteiger Sulzberg-Rosenberg konnten dann auch Philipp Meyer in der Rolle des Rückraumshooters und Andreas Paul in der des Spielmachers mit zusammen 15 Toren belegen, dass sie angekommen waren.
Als die Jungwölfe dann die Vorrunde mit einem knappen 28:27-Heimerfolg über die bärenstarken Bayreuther mit positivem Punktkonto abschlossen, deutete sich an, dass man trotz des Umbruchs doch an die erfolgreichen Vorjahre anknüpfen konnte. Und auch wenn man erwartungsgemäß gegen die Bundesligareserve aus Erlangen zu Beginn der Rückrunde kein Land sah, so zeigten doch die nächsten erfolgreichen Spiele eine Mannschaft, die sich anschickte, die Fühler in Richtung obere Tabellenregionen auszustrecken. Als man dann gar beim Ex-Drittligisten Friedberg einen Erfolg feiern durfte, dachte wohl niemand mehr an einen möglichen Abstieg. Allerdings saß da auf der Bank schon nicht mehr Jens Ullmann, für den nach einem schweren Skiunfall eine Teilnahme an Spielen nicht mehr möglich war. Drei Niederlagen in Folge holten die Mannschaft auf den Boden der Tatsachen zurück. Erst ein erneuter Erfolg gegen Sulzbach-Rosenberg ließ die kleine Negativserie stoppen, nicht zuletzt vielleicht auch dem Umstand geschuldet, dass durch Interimscoach Janko Skrbic wieder etwas mehr Ruhe in das Spiel gebracht werden konnte. Am Ende reichte es dem Team zu einem ungefährdeten 7. Tabellenplatz und damit zur erfolgreichsten Saison seit dem Aufstieg in die Bayernliga.
Dieser Erfolg ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die beiden Neuzugänge Philipp Meyer und Andreas Paul die in sie gesetzten Erwartungen voll erfüllen konnten. Auf 117 Feldtore kam Rückraumshooter Meyer und belegte damit den 6. Platz in der Feldtorschützenliste. Aber auch Spielmacher Andreas Paul konnte sich mit seinen insgesamt 109 Toren im Vorderfeld der Torschützenliste eintragen. Daneben glänzte noch Nicolas Gräsl als einer der besten Kreisläufer der Liga mit insgesamt 87 Toren.
Was die Zukunft bringt, wird man sehen. Janko Skrbic tritt die Nachfolge seines Nachfolgers Jens Ullmann an, auf dessen Vertragsauflösung man sich einvernehmlich einigte. Damit konnte ein bayernligaerfahrener Coach gewonnen werden. Allerdings verlassen, nachdem Jannik Renz schon mitten in der Saison von Bord gegangen war, zwei weitere Spieler das Team. Besonders bitter ist dabei der Weggang von Kreisläufer Nicolas Gräsl zu verzeichnen, der sich der Bundesligareserve der Erlanger aufgrund eines dort erfolgenden Praxissemesters anschließen wird. Aber auch der Wechsel von Flügelflitzer Florian Schneider zum Neu-Landesligisten Marktsteft muss erst verkraftet werden. Zudem werden Tim Rösner und Frederick Schellmann aus privaten und beruflichen Gründen etwas kürzer treten müssen.
Also keine leichte Aufgabe, die vor Trainer Janko Skrbic liegt. Wer aber den Slowenen kennt, weiß, dass ihn derartige Probleme eher anspornen werden. Zumindest gibt es in Anbetracht der von der Mannschaft gezeigten Saisonleistung keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Man wird sehen, ob man sich am Ende der nächsten Spielzeit wieder auf die Schulter klopfen kann.