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Bayerischer Handballverband (BHV) lehnt Antrag der DJK Rimpar ab

Bereits im Vorfeld der laufenden Qualifikation für die Ligen im Bayerischen Handballverband und der parallellaufenden Qualifikation der Jugendbundesliga war klar, dass es für die DJK Rimpar zu problematischen Terminüberschneidungen kommen wird. Ein substantieller Anteil der A-Jugend besteht aus Spielern des Jahrgangs 2006, die zudem auch Leistungsträger in der B-Jugend sind. Ohne die Unterstützung der mB-Jugend wäre eine Qualifikation der mA-Jugend der DJK Rimpar für die Jugendbundesliga nicht möglich gewesen. Am Wochenende 28./29.5. wurde an zwei Tagen die zweite Hauptrunde der JBLH-Qualifikation und parallel am Sonntag die Qualifikation der mB-Jugend für die Bayernliga ausgespielt. Die DJK Rimpar erfragte beim Verband mögliche Lösungen, unter anderem eine Verlegung auf einen anderen Termin (anderes Wochenende). Die einzige der DJK Rimpar angebotene Lösung von Seiten des Verbandes war eine Verlegung auf den Sonntag (was zumindest im Nachgang sportlich eine Entlastung bot). Eine Überschneidung der beiden Turniere fand trotzdem statt.

Erstaunlich ist, dass der Verband die exakt gleiche Überschneidungsproblematik in der weiblichen B-Jugend damit löste, die beiden verbleibenden Mannschaften direkt für die Bayernliga weibliche B-Jugend zu setzen. Die Entscheidung hierzu fiel über eine Woche nachdem die DJK Rimpar die oben beschriebene Anfrage an das Resort Spielbetrieb beim BHV gestellt hatte.

Im Zuge dessen beantragte die DJK Rimpar, ebenfalls für die Bayernliga B-Jugend gesetzt zu werden.

Auszug aus dem Antrag der DJK Rimpar:

„Wir beantragen deswegen, dass die DJK Rimpar (…) für die mB BYL Saison 2022/23 gesetzt wird. Auch wenn jetzt keine terminlichne Überschneidungen mehr stattfinden, gibt es genug Gründe dafür: 1. Die mB verzichtet jetzt wieder auf 1.5 Wochen Training, damit die mA sich so gut wie möglich auf die Endrunde in der kommenden Woche vorbereiten kann.
2. Die Belastung auf unseren Spielern ist unfassbar hoch (und das betrifft quasi unseren kompletten B1-Kader): 8-Bezirke-Turnier, 2 komplette Qualifikationen parallel, dann bald wieder BHV-Lehrgang, Zuse-Cup und dann ist schon die letzte Quali (auf die unsere mB bis dahin quasi sich nicht weiter vorbereiten kann). Anders als andere Vereine, die jetzt 4 Wochen Pause haben, stecken unsere Jungs 7 weitere Tage am Limit in der Belastung.
3. Fairness - wenn es bei den Mädels geht, muss es bei den Jungs auch gehen. Das wäre der Verband uns nach unserer Meinung nach auch schuldig, da keine Lösung für unsere Überschneidung gefunden wurde, allerdings eine Lösung für die Überschneidung bei den Mädels.
4. Die sportliche Tauglichkeit der mB der DJK Rimpar für die Bayernliga ist vermutlich bei allen, die die Mannschaft und die Spieler kennen, über jeden Zweifel erhaben.“

Leider lehnte der Verband diesen Antrag ab. Viele der aufgeführten Begründungen sind für die DJK Rimpar nicht nachvollziehbar.

Auszüge aus der Antwort des Verbandes:

"TSV EBE Forst United hat die 2. Runde JBLH am 28./29.5. erreicht. Dieser Termin hat sich – nicht vorhersehbar - mit unserer B-Jugend-Quali überschnitten. TSV EBE Forst United hat für die wA-Jugend nicht ausreichend Spielerinnen und den Antrag gestellt, aus der B-Jugend-Quali freigestellt zu werden. Aus leistungsoptimierter Sicht haben Felix, Lothar Rauscher, Gottfried und ich dem zugestimmt."

Hier könnte der Vereinsname TSV EBE Forst United auch durch DJK Rimpar ersetzt werden. Exakt diese Situation trifft auch auf die DJK Rimpar zu und wurde so auch klar geschildert.

"Männlich wären dadurch 40% der BYL-Plätze ohne Quali besetzt.“

Auch in der JBLH werden ein Großteil der Mannschaften nicht auf Grund der Qualifikation, sondern anderer Leistungen gesetzt.

"Männlich und weiblich unterschiedliche Situationen (die stark auseinandergehenden Meldezahlen)."

Auch das ist kein Argument, sondern eine Herausforderung, die eben zu lösen ist oder nicht. Die sportliche Problematik für beide Vereine ist identisch – der Willen sie zu lösen leider nicht. Auch wenn es im männlichen Bereich sicherlich mehr Vereine sind, wäre eine spieltechnische Lösung sicherlich möglich gewesen.

"Bei Rimpar keine ‚Tagesüberschneidung‘ (bei Ebersberg der Fall), sondern ‚lediglich eine Überschneidung am Wochenende.‘“

Das ist leider einfach falsch und die Verantwortlichen der DJK Rimpar sind irritiert, ob die Entscheidungsträger im Resort Spielbetrieb die Situation überhaupt eingehend betrachtet haben.

"Ein Abweichen und von diesem beschlossenen und veröffentlichten Modus ist nicht möglich."

Wenn eine Teilnahme nur durch die Qualifikation oder eine Vorleistung aus der Saison 2021/22 möglich ist, müsste das für alle Bereiche, Altersklassen und Geschlechter gelten.

Die Verantwortlichen der DJK Rimpar sind extrem enttäuscht von der Antwort.

„Das einzige Argument, dass ich nicht sachlich auseinandernehmen kann, ist die Tatsache, dass es spieltechnisch vermutlich eine Herausforderung gewesen wäre es zu lösen. Alles andere ist entweder falsch (die Aussage, dass es keine Tagesüberschneidung gab) oder haben nicht wirklich etwas mit der Sachlage zu tun (Meldezahlen). Hätte die Mehrzahl der Präsidiumsmitglieder das Problem lösen wollen, wäre es vermutlich auch spieltechnisch machbar gewesen. Für uns bleiben am Ende nur lange, enttäuschte Gesichter und viele Fragezeichen, warum die Probleme der Vereine doch so unterschiedlich behandelt werden. Das sportliche Problem ist doch das gleiche – und müssen wir nicht Probleme von dieser Seite lösen, anstatt uns hinter Durchführungsbestimmungen zu verstecken? Am Ende sind doch immer die Vereine Leidtragende der Fehler des Verbands und besonders im Spielbetrieb“, so Jugendkoordinator Bastian Krenz, der die Entscheidung nicht fassen kann.

Eine (mögliche) Lösung für die Situation:

Spieltechnische Herausforderungen für diese Situation als Grund nach vorne zu schieben, scheint in Anbetracht der harten Zahlen wenig nachvollziehbar. In beiden Fällen werden aktuell noch 8 Plätze für die Bayernliga ausgespielt: In der Endrunde der wB-Jugend spielen jetzt noch 12 Mannschaften um den Einzug in die Bayernliga, bei der mB-Jugend spielen 14 Mannschaften um die Bayernliga. Würde man Rimpar und Coburg (die beide Hauptrunde der JBLH-Qualifikation gespielt haben) für die BYL setzen, wären noch 6 Plätze unter 12 Mannschaften auszuspielen. Dies würde sich perfekt mit drei 4er-Turnieren lösen lassen, in denen die beiden Erstgenannten qualifiziert sind. Dies entspräche auch dann exakt den in den Durchführungsbestimmungen genannten Zahlen und würde einer Lösung entsprechen, die dem Leistungsstand beider Mannschaften gerecht werden würde.

Eine weitere Herausforderung wartet auf den Verband:
Das finale Qualifikationsturnier überschneidet sich mit dem Lehrgang der U16 Nationalmannschaft in Steinbach und Frankreich. Dort steht Leopold Huber aktuell als einziger Bayerischer Spieler auf der Einladungsliste. Im Moment steht er dort noch auf Reserve/Ersatz, kann aber jederzeit und auch sehr kurzfristig nachnominiert werden. Da wir die Corona-Pandemie noch nicht vollständig hinter uns gelassen haben, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Nachnominierung auch nicht so niedrig. Nach der Spielordnung muss der Verband das Turnier dann verlegen – nur wohin?