v.li.: Felix Karle (DJK Rimpar Wölfe), Einzelbild, 28.09.2019, Würzburg, 2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe - HC Elbflorenz Dresden
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v.li.: Benedikt Brielmeier (DJK Rimpar Wölfe) enttäuscht schauend, Enttäuschung, disappointed, Einzelbild, 11.10.2019, Würzburg, 2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe - SG BBM Bietigheim


Spielbericht


SG BBM Bietigheim



Trotz der Rekordkulisse von 2.146 Zuschauern in der s.Oliver-Arena waren es am Ende die Gäste, die jubeln und das Spiel für sich entscheiden konnten. Die Mannschaft des Bundesliga-Absteigers agierte abgezockter, phasenweise auch leidenschaftlicher und den Wölfen fehlten an diesem Abend einfach ein paar Prozentpunkte, um dieses Spiel gewinnen zu können. Zum Ende der Partie kamen die Hausherren nochmal auf, aber letztlich konnte die Partie, auch aufgrund der schwindenden Kräfte, nicht mehr gedreht werden. Der 23:26 Erfolg für Bietigheim ging, wenn man die volle Spielzeit betrachtet, in Ordnung und war auch aufgrund der guten Leistung der Gäste verdient.
 
 
Siebenmeterfestival zum Auftakt

Die Zuschauer in der s.Oliver-Arena sind zwar defensivgeprägte Spiele der Wölfe gewohnt, doch die Anfangsphase an diesem Freitagabend war doch noch einmal etwas besonderes. In den ersten neun Spielminuten gab es bereits auf beiden Seiten insgesamt fünf Siebenmeter. Vier davon gab es für die Gäste aus Bietigheim, bei denen vor allem Dominik Claus kaum zu stoppen war. Zum ersten Siebenmeter trat noch Christian Schäfer an und scheiterte an Max Brustmann, der den Ball entschärfen konnte. Auch auf der Gegenseite wurde der Angriff der Wölfe auf Kosten eines Siebenmeters unterbunden und Dominik Schömig trat gegen Torhüter Jonas Maier im Bietigheimer Tor an. Die Nummer Acht der Hausherren scheiterte ebenfalls, aber konnte den Nachwurf erfolgreich verwandeln und erzielte in der vierten Spielminute das 1:0 für die Wölfe.

Der direkte Gegenzug der Bietigheimer führte erneut zu einem Siebenmeter und nun trat der ehemalige Nationalspieler Michael Kraus gegen Max Brustmann an. Erneut blieb der Schlussmann der Wölfe Sieger im direkten Duell und entschärfte den nächsten Strafwurf. In der sechsten Spielminute war es dann Linksaußen Martin Marcec, der den ersten Siebenmeter für die Gäste verwandeln konnte und so zum 1:1 ausgleichen konnte. Die Wölfe antworteten in Person von Benedikt Brielmeier mit einem Doppelschlag und gingen mit 3:1 in Führung. Zum vorläufigen Abschluss der Siebenmeterfestspiele traf Martin Marcec in Spielminute neun zum 3:2 Anschluss für die Gäste und leitete damit einen 0:3-Lauf ein, den Christian Schäfer mit der erstmaligen Führung zum 3:4 abschließen konnte.

Nach 15 gespielten Minuten stand es nach einem weiteren Brielmeier-Treffer 4:4 und dieses Ergebnis spiegelte das bisherige Spielgeschehen ziemlich genau wieder: Die Wölfe mussten in dieser Phase bereits auf Philipp Meyer verzichten, der sich bei einer Abwehraktion unglücklich verletzt hatte und nicht mehr weiterspielen konnte. Nun blieben die Wölfe ihrerseits sieben Minuten ohne Treffer und mussten erneut einen 0:3-Lauf der Gäste hinnehmen. Kreisläufer Patrick Rentschler erhöhte auf 4:7 nach 22 Minuten. In der Folge taten sich beide Mannschaften offensiv schwer, aber die Wölfe kamen nochmals auf 8:9 durch Dominik Schömig heran. Doch auch zwei aufeinander folgende Zeitstrafen hinderten die Bietigheimer nicht daran, mit einer 9:11-Führung in die Pause zu gehen.
 
 
Wölfe kämpfen sich heran

Trotz einigen Fehlern im ersten Durchgang, die von Bietigheim ausgenutzt werden konnten, war die Mannschaft von Ceven Klatt weiter voll im Spiel und man hatte ja noch 30 Minuten zu spielen. Man startete mit dem Ball und in Überzahl in die zweite Halbzeit. Lukas Siegler wurde freigespielt, aber traf unglücklich nur den Pfosten und so verpassten die Wölfe den direkten Anschluss. Jedoch konterte man den Treffer von Jan Asmuth mit einem Doppelschlag und so war es erneut Siegler, der zum 11:12 einnetzen konnte. Trotz Unterzahl blieben die Wölfe durch Dominik Schömig auch nach 35 Minuten mit 12:13 in Schlagdistanz. In der Folge jedoch häuften sich die Fehler im Spiel der Hausherren und die Männer von Trainer Hannes Jon Jonsson schalteten in der Abwehr nochmals einen Gang hoch.

Ballgewinne nutzen und zu einfachen Toren kommen ist normalerweise die Devise der Wölfe, jedoch musste man nun dabei zu sehen, wie Bietigheim Tor um Tor davon zog. In dieser Phase wirkten die Gäste aggressiver und agierten geschlossener im Defensiv-Verbund, was sie auch für sich nutzen konnten. Michael Kraus schloss die stärkste Phase des Bundesliga-Absteigers mit seinem Treffer zum 15:22 in der 50. Spielminute ab und somit war auch eine erste Vorentscheidung in dieser Partie gefallen.

Die Wölfe versuchten es jetzt noch einmal mit einer offensiven 3:3-Abwehr und vorne mit dem siebten Feldspieler. Man konnte auch nochmal auf 23:25 verkürzen und hatte selbst wieder den Ball, jedoch wackelte Bietigheim nur noch kurz und ließ letztlich nichts mehr zu. Tim Dahlhaus erzielte den letzten Treffer zum 23:26 Endstand und besiegelte damit die erste Heimniederlage der Wölfe in der neuen Saison. Faktoren für diesen verdienten Auswärtserfolg waren vor allem die deutlich mehr gewonnenen Zweikämpfe in der Offensive und Defensive auf Seiten der Gäste. Außerdem hatten die Bietigheimer den Vorteil des breiteren Kaders auf ihrer Seite. Gerade in der zweiten Hälfte fehlte den Wölfen eventuell etwas die körperliche und geistige Frische, um einen gut spielenden Gegner nochmal an den Rand einer Niederlage bringen zu können. Alles in allem war es ein verdienter Erfolg für die SG, die vielleicht ihre bisher beste Saisonleistung zeigen konnte.

Für die Wölfe geht es bereits kommende Woche mit dem nächsten Topspiel weiter. Das Auswärtsspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen wird zum nächsten Gradmesser für das Team aus Mainfranken. Hier liegt die Favoritenrolle klar bei der Mannschaft von Trainer Kay Rothenpieler, die bisher zu Hause noch ungeschlagen sind. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit für das Wolfsrudel, eine solche Serie zu beenden. Die Wölfe bedanken sich nochmals ausdrücklich bei den über 2.000 Zuschauern, die ordentlich Lärm gemacht und die Mannschaft über 60 Minuten fantastisch unterstützt haben. Das Spiel gegen Hamm-Westfalen wird wie immer bei Sportdeutschland.tv übertragen. Also seid dabei, entweder vor Ort oder vor den Bildschirmen und unterstützt die Wölfe bei der Jagd nach den nächsten zwei Punkten.

Statistik:

Wölfe: Brustmann (8 Paraden), Wieser (4 Paraden), Schömig 3, Böhm, Karle 1, Gempp, Schmidt, Kaufmann 1, Siegler 5, Meyer, Schulz 1, Backs 2, Brielmeier 9, Herth 1, Sauer

Bietigheim: Maier (11 Paraden), Müller, Vlahovic, Rentschler 2, Claus 6, Oehler, Kraus 2, Schäfer 2, Rönningen, Dahlhaus 3, Link 2, Asmuth 1, Trost, Döll, Boschen 2, Marcec 6

Zeitstrafen: 3 / 7

Siebenmeter: 3/5 / 3/5

von Michael Schulz - 13.10.2019

 

ECHT - WILD - TREU - GIERIG