Nachbericht Geglückter Saisonstart für das Wolfsrudel
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Nachbericht Heimschlappe zum Saisonauftakt
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Schweres Auftaktspiel

Wenn das Schiedsrichtergespann Alan Schaban und Matthes Westphal das erste Saisonheimspiel der Wölfe gegen den ASV Hamm anpfeift, treffen zwei Teams aufeinander, deren Leistungsverhältnis man bislang nur mit dem Begriff „Augenhöhe“ umschreiben konnte. Dichter als diese beiden Mannschaften lagen in den zurückliegenden vier Zweitligasaisons keine anderen beisammen. Jeweils vier Siege und vier Niederlagen, nahezu gleich viele Tore und Gegentore, und eine durchschnittliche Platzierung, die Hamm gerade mal einen Platz vor den Wölfen sieht. Auch in der letzten Saison trennte man sich mit jeweils einem Heimsieg, ausgeglichen wie immer, auch wenn Hamm lange Zeit gegen den Abstieg zu kämpfen hatte, während sich die Wölfe um den Aufstieg ins Oberhaus bemühten. Aber gerade bei den letzten sechs Spielen in der zurückliegenden Saison, von denen sie lediglich die letzte, bedeutungslos gewordene Auseinandersetzung in Aue verloren, bewiesen die Westfalen ihr Leistungspotenzial, als sie sich Schritt für Schritt nach oben arbeiteten und letztlich noch einen 11. Tabellenplatz sichern konnten.

Doch das alles ist Statistik, bedeutungslos für den Augenblick, denn der ASV Hamm steht mittlerweile bei nicht wenigen Trainern der 2. Bundesliga auf dem Zettel der Mannschaften, die in der Lage sein könnten, dem scheinbar übermächtige Duo HBW Balingen-Weilstetten und Bergischer HC beim Kampf um die beiden Aufstiegsplätze Paroli zu bieten. Das kommt nicht von ungefähr, denn die Westfalen haben sich mit Julian Krieg vom Erstligaabsteiger HBW Balingen-Weilstetten und dem Zweitligatorschützenkönig der letzten Saison, Vyron Papadopoulos aus Rostock, zwei Schwergewichte ins Boot geholt, die schon gleich am ersten Spieltag beim 24:21-Sieg in Konstanz mit sieben Treffern stechen konnten. Zudem verfügt Trainerrückkehrer Kay Rothenspieler über einen Kader, der auf allen Positionen qualitativ bestens bestückt ist. Allein der Rückraum um den isländischen Nationalspieler Fannar Fridgeirsson als Spielmacher mit den Achsen Julian Krieg und dem österreichischen Nationalspieler Christoph Neuhold gehört mit zum Besten, was die zweite Liga derzeit dort zu bieten hat. Dazu kommen die pfeilschnellen Außenspieler Vyron Papadopoulos und Lars Gudat, die dem Umschaltspiel ihrer Gegner so ziemlich alles abverlangen. Und mit dem 2,05m großen und 128kg schweren Jan Brosch bekommen es die Wölfe mit einem bärenstarken Kämpfer am Kreis zu tun, der ihnen schon in den letzten Saisons alles abverlangt hat.

Nun wäre es sicher übertrieben, den starken Westfalen gleich die Favoritenrolle überzustülpen, denn dass die Wölfe in der Lage sind, auch gegen hochklassige Gegner mitzuhalten, wussten sie im Pokalfight gegen den Erstligisten Göppingen, den sie lange offenhalten konnten, hinlänglich unter Beweis zu stellen. Und immerhin haben sie als Fastaufsteiger und Viertplatzierte deutlich machen können, dass mit ihnen immer zu rechnen ist. Mit Juniorennationalspieler Patrick Gempp als Nachfolger des langjährigen Wolfs Julian Bötsch hat man allerdings nur einen namhaften Neuzugang zu verzeichnen, ansonsten setzt Cheftrainer Matthias Obinger auf sein schon über Jahre eingespieltes, kampfstarkes Team und die Integration junger Spieler wie Philipp Meyer und Felix Karle. Ohnehin glaubt er, dass auch diese Auseinandersetzung gegen Hamm weniger der Statistik als ihren eigenen Gesetzen gehorchen dürfte. So waren die Spiele in der Vergangenheit stets bestimmt von stabilen Abwehrreihen vor starken Torhütern, von Emotionen, Kampf und einem enthusiastischen Heimpublikum. Daher will auch er keinen Favoriten ausmachen, hat aber zumindest auch Hamm auf dem Zettel der Mannschaften, die ganz oben mitspielen werden. Ob er sein Team dort sieht, lässt er offen.

Zweifellos ist das von den Anforderungen her die stärkste Zweitligarunde seit dem Aufstiegsjahr. Aus diesem Grund wäre sicher ein einstelliger Tabellenplatz mit dem Anspruch, wo immer möglich, auch gegen die vermeintlichen Übergewichte auf Augenhöhe mitzuhalten, eine durchaus vernünftige Zielsetzung. Dass man es im ersten Heimspiel gleich mit einem Schwergewicht zu tun bekommt, kann dabei ein wichtiger Wegweiser sein.
(Bericht Andreas Thomas)


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