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Großer Kampf gegen Bietigheim



WÖLFE vs. SG BBM Bietigheim 25:24 (12:12)



Versprechen muss man halten! Und versprochen hatten die Wölfe ihrem Trainer Matthias Obinger, ein anderes Gesicht zu zeigen als noch im Freitagsspiel in Balingen, in dem sie ziemlich sang- und klanglos eine Neuntore-Klatsche über sich ergehen lassen mussten. Um es kurz zu machen: Sie haben ihr Versprechen nicht nur gehalten, sondern dem designierten Aufsteiger ins deutsche Oberhaus einen großen Kampf geliefert und am Ende gar beide Punkte in der Heimat gelassen, etwas, womit nicht jeder von vornherein rechnen konnte. Denn Bietigheim gehört derzeit zu den Ligaüberfliegern. Zehn Spiele hatte das Team von Trainer Hartmut Mayerhoffer zuvor für sich entscheiden können und dabei mehr als 31 Tore im Durchschnitt erzielen können. Da muten die 24 Zähler, die man am Ende auf Gästeseite gegen die Wölfe einsammeln konnte, schon etwas mager an, zu mager, um an diesem Abend erneut als Sieger den Platz zu verlassen.

Das kam nicht von ungefähr, denn die Wölfe bissen sich von Anfang an in das Spiel, wenngleich zu Beginn die Vorteile durchaus noch bei den favorisierten Gästen lagen. Aber man sackte nicht weg wie gegen Balingen, wo man phasenweise keinen Ball im gegnerischen Tor unterbringen konnte, während der Gegner munter einnetzen durfte. Sicher, bis auf drei Zähler enteilten Gäste von der Enz auch in diesem Spiel, als es in der 23. Minute 7:10 stand, doch die Außenspieler Sauer und Schömig warfen ihr Team wieder zum Ausgleich, so wie auch der souverän aufspielende Spielmacher Patrick Schmidt, der in letzter Sekunde zum 12:12 Halbzeitstand einnetzte. Es war eben an diesem Tag jenes andere Gesicht zu erkennen, ein Gesicht, das Willen und Engagement zeigte, auf jeden Fall eines, das versprach, bis zum Ende zu kämpfen.

Das taten die Wölfe dann vor allen Dingen in der zweiten Hälfte. Allen voran Stefan Schmitt als überragender Abwehrchef, der sich in jede Angriffswoge des Gegners warf, sich keine Sekunde schonte und seine Mannschaftskameraden immer wieder lautstark anfeuerte. Vor so viel dominanter Körpersprache knickten dann auch die Ligaüberflieger ein, leisteten sich einige technische Fehler mehr als sonst und fanden, wenn sie es denn mal geschafft hatten, sich durch das engmaschige Deckungsnetz zu wühlen, in dem jetzt glänzend aufgelegten Max Brustmann ihren Meister. Und als die Wölfe in der 45. Minute plötzlich mit 4 Toren in Front lagen, wackelten den Bietigheimern auch etwas die Knie angesichts der Möglichkeit, die erste Niederlage überhaupt gegen die Unterfranken hinnehmen zu müssen, und das ausgerechnet so kurz vor dem Aufstieg ins Oberhaus und nach einer so glänzenden Siegesserie.

Hartmut Mayerhoffer reagierte auf den Wölfe-Druck und schaltete auf ein offensives Abwehrsystem um. Und tatsächlich zeigten die Gastgeber Nerven, schlossen, wie schon so oft in diesen kritischen Phasen, etwas zu überhastet ab, ließen den einen oder anderen freien Wurf aufs Tor liegen oder leisteten sich unnötige Abspielfehler. Plötzlich stand es 24:23, als es dem wieselflinken Dominik Claus gelungen war, seinem ansonsten konsequent zupackenden Gegenspieler zu entwischen und völlig frei einzunetzen. Doch nun bewährte sich das Versprechen, das man dem Trainer vor der Partie gegeben hatte, denn jetzt wurde um jeden Zentimeter gekämpft. Angetrieben von einem begeisterten Publikum erarbeiteten sich die Wölfe zwanzig Sekunden vor dem Ende ihre Entscheidungsmöglichkeit, und es war wiederum Patrick Schmidt vorbehalten, nervenstark den Sack zuzumachen. Die Ergebniskosmethik der Gäste zum 25:24 ging dann im allgemeinen Jubel der über 1600 Zuschauer unter.

Es spielten: Brustmann, Wieser, Kraus 5, S. Schmitt, Schömig 1, Böhm, Karle (n.e.), Gempp 1, P. Schmidt 8/2, Kaufmann 2, Bauer 2, Brielmeier 3, Herth, Sauer 3